"Die Menschen kümmern sich um ihre Stadt"

Vor zehn Jahren, im September 1998, kam die englische Studentin Catherine Salmon nach Traben-Trarbach, um hier an der Konrad-Adenenauer Realschule als Fremdsprachenassistentin zu arbeiten. Jetzt war sie erstmalig wieder in Deutschland und zeigte ihrem Ehemann Nigel Newland die Doppelstadt.

 Vor zehn Jahren kam die englische Studentin Catherine Salmon nach Traben-Trarbach und unterrichtete an der Konrad-Adenauer-Realschule. Jetzt zeigte sie Ehemann Nigel die Doppelstadt, und dazu gehörte auch ein Besuch der Grevenburg. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Vor zehn Jahren kam die englische Studentin Catherine Salmon nach Traben-Trarbach und unterrichtete an der Konrad-Adenauer-Realschule. Jetzt zeigte sie Ehemann Nigel die Doppelstadt, und dazu gehörte auch ein Besuch der Grevenburg. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Aus der etwas scheuen Studentin von einst ist eine selbstbewusste Lehrerin geworden. "Am Anfang war es etwas schwierig hier", erinnert sie sich. "Die Stadt war klein, ich kannte niemanden." Aber in zehn Monaten lernte sie nicht nur fließend Deutsch sprechen, sondern auch eine Menge über Kultur und Tradition im Land. Sie fand Freunde in Traben-Trarbach, sang im evangelischen Kirchenchor mit, und rückblickend sagt sie, dass ihr Aufenthalt an der Mosel das beste war, was ihr passieren konnte.

Mit dem Tourismus in Rheinland-Pfalz und seiner Bedeutung und Auswirkung auf Traben-Trarbach hat sie sich seinerzeit für ihre schriftliche Examensarbeit befasst. Darin hob sie die gute Erreichbarkeit der Stadt auch ohne Auto hervor, die Sehenswürdigkeiten, Geschäfte und Restaurants. In den Geschäften der Stadt verteilte sie Fragebögen und fand heraus, dass die meisten Läden zwischen 50 und 60 Prozent ihrer Einnahmen dem Tourismus verdankten. Aber auch die negativen Folgen, wie ein steigendes Verkehrsaufkommen mit entsprechender Abgasbelastung während der Saison, beleuchtete sie in ihrer Arbeit.

Wie wirkt die Stadt auf sie heute? "Als erstes ist mir die neugestaltete Moselbrücke aufgefallen", erzählt die 30-Jährige, "und ich hatte Traben-Trarbach viel kleiner in Erinnerung". Jetzt staunt sie, wie groß doch die Ausmaße sind und wie lang ihr täglicher Weg von der Wildbadstraße zur Realschule war. Die liebevoll restaurierten Häuser mit Fensterfaschen und Blumenschmuck fallen ihr ins Auge. "Die Menschen kümmern sich um ihre Stadt", ist sie überzeugt, "und alles ist sauber". Vor zehn Jahren erlebte sie den Winter und den Sommer an der Mosel und fand den Unterschied beachtlich. "Es war, als ob es zwei völlig verschiedene Städte waren", schrieb sie in ihrer Arbeit. "Während der Wintermonate wurden viele Restaurants und Pensionen geschlossen, aber kurz vor Ostern wurden sie wieder geöffnet, und neues Leben kam in die Stadt". Heute fallen ihr die leerstehenden Läden auf, und sie bedauert, dass im prächtig restaurierten Alten Bahnhof keine Fahrkarten mehr verkauft werden. "Ich bin damals jedes Wochenende mit dem Zug unterwegs gewesen", erzählt sie und schwärmt vom Schalterbeamten Ralf Kimnach, der sie immer bestens beraten habe. Als "ideales Urlaubsziel" charakterisierte Catherine Newland 1999 in ihrer Arbeit Traben-Trarbach, und dazu steht sie noch heute. Auch Ehemann Nigel ist begeistert von der Stadt, und beide wollen bald einmal wiederkommen.

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