Dünger für kräftiges Wachstum fehlt

ZELTINGEN-RACHTIG. (red) Auch das Dachdecker-Handwerk beklagt wie viele andere Branchen Umsatzrückgänge. Bundesweit gab es einen Rückgang um 4,6 Prozent.

Zur Jahreshauptversammlung der Dachdecker-Innung konnte Obermeister Kurt Haag im Hotel "Deutschherrenhof" in Rachtig seine Kollegen begrüßen. Er bedauerte trotz des kalendarischen Frühlingsanfangs leider keine optimistische Begrüßungsrede halten zu können. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland gleiche eher einem verwelkten Garten und nicht einem aufblühenden Landstrich. Auch die kommenden Monate, so Haag, versprächen kein kräftiges Wachstum, weil der dazu benötigte "Dünger" in Form von klaren Rahmenbedingungen fehle. Auch im Dachdeckerhandwerk seien die Umsätze im letzten Jahr rückläufig gewesen. Hier habe es einen Rückgang in Höhe von 4,6 Prozent auf sieben Milliarden Euro gegeben. Dies habe auch dazu geführt, dass die Anzahl der gewerblichen Arbeitnehmer um 1,88 Prozent bundesweit auf 62 055 Arbeitnehmer zurückgegangen sei. Erfreulich, so Haag, dass zumindest bei den Meisterprüfungsabschlüssen ein Anstieg, wenn auch nur von 2,71 Prozent, zu verzeichnen war. Dem gegenüber läge allerdings auch ein erheblicher Rückgang der Lehrlingszahlen. Erstmals seit 1993 war zum Stichtag 1. Januar 2003 der magische Wert von 10 000 Lehrlingen unterschritten worden. Haag appellierte an alle Kollegen, trotz der wirtschaftlichen Lage weiterhin im Bereich der Ausbildung aktiv zu bleiben. Die Wahrnehmung dieser Aufgabe sei so enorm wichtig, weil ansonsten es mit Sicherheit zeitversetzt zu einem Facharbeitermangel, auch im Dachdeckerhandwerk kommen werde. Gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsse man sich auf seine Verantwortung besinnen. Haag warnte ausdrücklich vor einer Verlagerung dieser Dinge außerhalb der handwerklichen Selbstverwaltung. Daher sei und bleibe die Innung eine wichtige ordnungspolitische und wirtschaftliche Einrichtung, deren Wirken meist unspektakulär und von der Öffentlichkeit kaum beachtet wurden. Positiv, so Haag, sei auf jeden Fall auch das gesellige Leben innerhalb der Innung. So habe auch im Mai letzten Jahres eine Innungswanderung stattgefunden. Für die diesjährige Wanderung werde nur noch ein Veranstalter gesucht. Auch die Meistertreffen werden von den Mitgliedern sehr gut angenommen. Für eine Innungsfahrt im Jahr 2003 wurden die ersten Vorgespräche schon geführt, so dass in Kürze die offizielle Anfrage durch die Kreishandwerkerschaft Bernkastel-Wittlich versendet werden könne. Nachdem Peter Karst von der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft die Jahresrechnung 2002 vorgestellt und erläutert hatte, wurden Vorstand und Geschäftsführung entlastet. Ebenfalls wurde die Haushaltsplanung 2003 einstimmig genehmigt.

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