Edelsüß und aus der besten Lage

Mit einem eigens ausgebauten "Weinköniginnenwein" ebnet das Brauneberger Weinfestteam auch "Nicht-Winzers töchtern" den Weg ins Amt der Weinkönigin.

 Der eigens für die Brauneberger Weinhoheiten ausgebaute „Weinköniginnenwein“ mundet nicht nur Weinkönigin Lisa (Zweite von links) und ihrer Prinzessin Vanessa, sondern auch Ortsbürgermeister Klaus Denzer (rechts) und Winzer Rainer Heil vom Brauneberger Weinfestteam. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der eigens für die Brauneberger Weinhoheiten ausgebaute „Weinköniginnenwein“ mundet nicht nur Weinkönigin Lisa (Zweite von links) und ihrer Prinzessin Vanessa, sondern auch Ortsbürgermeister Klaus Denzer (rechts) und Winzer Rainer Heil vom Brauneberger Weinfestteam. TV-Foto: Ursula Schmieder

Brauneberg. Rechtzeitig vor dem wichtigen Termin ist der hoheitliche Tropfen abgefüllt und etikettiert. Und zwar mit einem Etikett, das den Ansprüchen moderner Werbegrafiker gerecht wird. Beim Brauneberger Nussbaumallee-Weinfest wird der "Weinköniginnenwein" erstmals öffentlich eingeschenkt. Käuflich zu erwerben wird das königliche Getränk aber nicht sein. Die kalt vergorene, edelsüße Spätlese sei ausschließlich "für repräsentative Zwecke" gelesen und gekeltert worden, betont Rainer Heil vom Weinfestteam.Hintergrund ist die Überlegung, auch jungen Nicht-Winzerstöchtern das Ehrenamt einer Weinkönigin schmackhaft zu machen. Immer weniger junge Frauen seien noch bereit, "bei jedem Fest präsent zu sein und ihre Freizeit zu opfern", weiß Heil. Daher hätten sich drei Weingüter zusammengetan, um diesen speziellen Wein - "aus der besten Lage" - zu sponsern. Doch die Winzer haben es nicht bei dem etwa 60-stündigen Arbeitseinsatz bewenden lassen. Die jungen Damen - Weinkönigin Lisa und ihre Prinzessinnen Vanessa und Nora - haben sich auch einem "Crash-Kurs" in Önologie unterzogen. Außerdem haben sie tüchtig mit angepackt, lobt Ortsbürgermeister Klaus Denzer ihren Muskeleinsatz beim Keltern. Dass ein solcher Wein unverkäuflich ist, scheint daher nur angemessen. Doch probiert werden darf er schon, wie Denzer versichert. Laut Weinkönigin Lisa ist der Wein, der bei Festen den Gästen eingeschenkt wird, aber vor allem "als kleines Willkommensgeschenk" gedacht.Der Weinköniginnenwein ist nur eines von vielen Verdiensten des Weinfestteams, einem losen Verbund aus Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern, die vor fünf Jahren zur Rettung des Weinfestes angetreten waren. So wurde mit den Erträgen der Feste etwa kürzlich der Bolzplatz im Ortsteil Filzen fertiggestellt, und auch die Fahrräder für den Verleih der Gemeinde wurden so finanziert. Bleibt daher nur zu hoffen, dass auch dem diesjährigen Fest (18. bis 21. Juli) Erfolg beschieden sein wird. Das Motto "Open Air unter den Sternen" klingt jedenfalls vielversprechend.

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