Ein Brunnen fliegt nach Hause

WITTLICH. Frühlingsluft und Presslufthammer: Verscheuchte der Lärm an der "Brunnenbaustelle" am Pariser Platz Sonnenhungrige, die Kaffee im Freien trinken wollten, lockte gestern die "Heimkehr" des Säubrennerbrunnens Schaulustige.

Ein riesiger orangefarbener "Arm" sticht hoch über den Dächern in den blauen Morgenhimmel. Ein Kran der Firma Zimmer transportiert ein Wittlicher Wahrzeichen retour zu seinem ursprünglichen Standort. Wo wieder Wasser fließen soll, bücken sich Männer, über ihnen hängt die Säule. Rudolf Zimmer, Seniorchef der Kranfirma, schaut zu und hört zu, was die Wittlicher zu der Aktion sagen: "Ich lasse mir das unbefangen erzählen. Die meisten finden, hier steht er besser, hier gehört er hin." Was sonst an dem fast 40 Meter langen Ausleger hängt? "Verunglückte Fahrzeuge, Bauholz, kostbare Tore, alles quer Beet", sagt Rudolf Zimmer, der auch weiß, was der Kranführer nicht nur für das Wittlicher Wahrzeichen mitbringen muss: "Absolutes Feingefühl, ständigen Blickkontakt zu den Arbeitern, Augen rundum." Jetzt hebt einer der Männer im Brunnenrund den Daumen, die Säule schwebt mittig über den Anschlüssen für Wasser und Strom. Mit dabei ist Steinmetz und Bildhauer Sebastian Langner, der auch bei Silvio dell'Antonio, dem Erbauer des Brunnens, gearbeitet hat. Er freut sich: "Das ist eindeutig der bessere Platz. Schön, dass er so wieder seine volle Funktion mit Wasser und Licht bekommt." Als Kind hat er selbst - wie viele Wittlicher - mit dem Wasser gespielt. Beliebt war zum Beispiel, einige der 100 Düsen abzudrücken, so dass daneben das Wasser umso höher spritzte. Laut Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadt, sind im Haushalt der Stadt 28 000 Euro für den Brunnen-Umzug eingestellt.

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