Ein Dutzend Helfer für eine saubere Stadt

Traben-Trarbach · Noch keine Woche ist es her, dass sich Arbeitsgruppen für die Initiative "Ich bin dabei!" in der VG Traben-Trarbach gegründet haben (der TV berichtete). Jetzt gab es schon den ersten großen Einsatz ehrenamtlicher Helfer. Sie haben einen Tag lang Gestrüpp beseitigt, einen Bürgersteig gesäubert und eine Mauerkrone von Erde befreit.

Traben-Trarbach. Seit vielen Monaten steht auf dem Bürgersteig in der Wildbadstraße Traben-Trarbach unweit des Fünf-Sterne-Hotels Parkschlösschen zum Hang hin das Verkehrsschild "Verbot für Fußgänger" mit dem zusätzlichen Hinweis "Bitte Gehweg auf der anderen Straßenseite benutzen!" Grund für die behördliche Anordnung: Der Gehweg an der viel befahrenen Straße Richtung Moseltherme und Kautenbach war derart von Laub, Erde und Geäst bedeckt, dass er nicht mehr benutzt werden konnte. Der "Dreckweg" misst rund 150 Meter Länge. Zum Hang hin befindet sich eine drei Meter hohe Bruchsteinmauer, darüber haben sich meterhohe Bäume, Sträucher und Gestrüpp breitgemacht.
Einst wuchsen dort Weinreben. Die Weinberge wurden aber zum Teil schon vor Jahrzehnten aufgegeben und liegen seitdem brach.Eigentlich sind die Grundstückbesitzer dafür verantwortlich, die Mauer und auch den Gehweg darunter sauber zu halten. Die meisten, oft sind es die Erben der einstigen Weinbergsbesitzer, wohnen nicht mehr in Traben-Trarbach. Sie sehen den Dreck nicht und kümmern sich nicht. Jetzt hat die Gruppe "Wanderwege" die Sache in die Hand genommen. Vor allem Alfred Sausen hat darauf gedrängt: "Ich fahre jeden Tag dort vorbei. Das kann doch so nicht bleiben."
Zwölf Männer und eine Frau waren einen ganzen Tag im Einsatz und haben mit Kettensäge, Astscheren, Hacken und Schaufeln schwer gearbeitet. Alfred Sausen stellte seinen Unimog und Anhänger zur Verfügung. Am Ende kamen fünf Anhänger, beladen mit Ästen, Gestrüpp, Laub und Erdreich zusammen.
Gerhard Bretz, der die vergangene Woche erst offiziell gegründete Gruppe "Wanderwege" leitet, sagt: "Eigentlich ist das nicht unsere Aufgabe, wir wollen in erster Linie die Wanderwege in Ordnung halten . Aber das hier ist dringend notwendig." Helfer Karl-Heinz Reutter macht es wie allen freiwilligen Helfern Spaß - trotz der körperlich anstrengenden Arbeit : "Ich war Winzer und habe mein Leben lang in der Natur gearbeitet. Das macht mir nichts aus." Auch Mechthild Sauerbier packt tatkräftig mit an. "Ich muss praktisch arbeiten. Zu Hause sitzen und nichts tun, das ist nichts für mich", sagt sie.
Stadtbürgermeister Patrice Langer freut sich über den Einsatz der Helfer. "13 Leute sind einen ganzen Tag freiwillig im Einsatz. Wenn man einen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde berechnen würde, käme eine ordentliche Summe heraus." Langer sieht in Zukunft aber die Grundstücksbesitzer in der Pflicht. Er hat sich bereits die Namen der zwölf Eigentümer zusammenstellen lassen und will sie in Kürze anschreiben. "Sie sind für das Sauberhalten in der Verantwortung.", sagt Langer.

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