Ein Leben für die Musik

BERNKASTEL-KUES/TRIER. (mbl) Wolfgang Lichter hat das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, Peter Josef Mertes, überreichte die Auszeichnung an den 72-jährigen (der TV berichtete).

Verblüffung, Verwunderung, Ungläubigkeit - mit diesen Worten beschreibt Wolfgang Lichter seine erste Reaktion auf einen besonderen Brief der ADD. Darin wurde ihm kürzlich mitgeteilt, dass "Bundespräsident Horst Köhler ihm auf Vorschlag von Ministerpräsident Kurt Beck das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen hat". In einer Feierstunde überreichte ADD-Präsident Mertes nun den Verdienstorden. "Sie haben sich insbesondere im kulturellen Bereich Verdienste um die Gesellschaft erworben", eröffnete Mertes seine Laudatio. "Ich hatte keine Ahnung und hab' auch nie an eine solch hohe Auszeichnung gedacht", gesteht Lichter im TV-Gespräch. So war seine zweite Reaktion große Freude über diese Anerkennung seiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeiten auf musikalisch-kultureller Ebene. Lichter ist eines besonders wichtig: "Die Verdienstkreuz-Verleihung schließt alle mit ein, die sich gemeinsam mit mir in all den Jahren engagiert haben". Sein Einsatz habe immer sehr viel Teamarbeit bedeutet, "denn was ist eine Orchesterleitung ohne engagierte Musiker, was der Vorsitz eines Vereins ohne die Mitarbeit weiterer Mitglieder". Geboren wurde Lichter 1933 in Berlin. Seine Gymnasialzeit verbrachte er am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier, wo er Abitur machte. Nach dem Studium der Schulmusik und Germanistik an Musikhochschule und Universität Köln führten ihn die ersten beruflichen Jahre nach Freiburg und Konstanz, bevor Lichter 1961 ans Nikolaus-von-Kues-Gymnasium wechselte. Neben seiner Tätigkeit als Pädagoge in den Fächern Musik und Deutsch und der Leitung des Schulorchesters wuchs auch die Liste seines ehrenamtlichen Einsatzes. 1962 gründete Lichter zuammen mit dem Bernkasteler Musikprofessor Felix Schroeder die Bernkasteler Kammermusikvereingung, der er bis heute als Leiter und Dirigent vorsteht. Zehn Jahre später erfolgte der Zusammenschluss mit dem Orchesterverein Idar-Oberstein und die Bildung eines gemeinsamen Orchesters unter Lichters Leitung. Auch bei der Geburtsstunde der Mosel Festwochen vor 20 Jahren war Lichter dabei und ist Mitbegründer des 1997 ins Leben gerufenen "Vereins der Freunde und Förderer der Moselfestwochen". Bis heute steht er dem Verein vor und wirkt in der Programm-Redaktion mit. Lichter ist Mitglied im Beirat der Hermann-Schroeder-Gesellschaft und organisiert seit 1999 den Internationalen Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis. Seit 1999 leitet er auch das zwölfköpfige Profi-Ensemble "Camerata Cusana". Am "musikalischen" Herzen liegt ihm die Jugend wie auch die ältere Generation. So rief er den Musizierkreis der Seniorenakademie Kues ins Leben. Und von 1991 bis 2001 dirigierte er das Orchester der Musikschule des Landkreises. Doch damit nicht genug: auch die Ballett-und Tanzaufführungen des Ballett- und Tanzstudios Ute Lichter bauen seit vielen Jahren auf Wolfgang Lichters musikalische Leitung. Warum er das alles macht? "Die Musik ist meine Welt, ich besitze die Fähigkeiten und die Ausbildung, auf diesem Gebiet zu wirken und fühle mich der Gemeinschaft verpflichtet, meine Möglichkeiten zum Gemeinwohl einzusetzen."

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