Ein Traum mit Gitarre und Bass

Zeltingen-Rachtig · 30 Jahre machen sie schon gemeinsam Musik. Jetzt haben die Tracy Mains in ihrem Heimatdorf Rachtig an der Kirmes das Zelt gerockt. Davon haben sie 27 Jahre lang geträumt.

 Thomas Jakobs, Josh Ehlen, Thomas Bechtel,Stefan Jakobs, Stefan Ehlen und Marko Schiefer (von links), gut gelaunt kurz vor ihrem Auftritt bei der Rachtiger Kirmes. TV-Foto: Christina Bents

Thomas Jakobs, Josh Ehlen, Thomas Bechtel,Stefan Jakobs, Stefan Ehlen und Marko Schiefer (von links), gut gelaunt kurz vor ihrem Auftritt bei der Rachtiger Kirmes. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"
 Die Haare waren länger, die Laune aber schon damals gut: Hier ein Foto aus der früheren Zeit der Band. Foto: privat

Die Haare waren länger, die Laune aber schon damals gut: Hier ein Foto aus der früheren Zeit der Band. Foto: privat

Foto: (m_wil )

Zeltingen-Rachtig Das Schlagzeug wird in Position gebracht, die Gitarristen stimmen ihre Instrumente, und das Mikrofon wird getestet. Gleich ist es soweit. Die ersten Akkorde von Westernhagens "Fertig" werden rockig angespielt, und die Bühne gehört der Gruppe: Tracy Mains. Die sechs Rachtiger Jungen kennen sich seit Kindertagen und haben vor 30 Jahren die Band gegründet. Ihren ersten Auftritt hatten sie in der Zeltingen-Rachtiger Dorfdisco "Go in".
Thomas Bechtel erinnert sich: "Der erste Song war ,Let it be' und danach Drafi Deutscher. Mit der Zeit wurden die Songs anspruchsvoller mit Van Halen oder Queen." Sieben Jahre haben Stefan Ehlen, Thomas Bechtel, Marko Schiefer, Thomas Jakobs und sein Bruder Stefan sowie Josh Ehlen zusammengespielt, dabei gab es einige Auftritte, an die sie gerne zurückdenken. "Bei der Rocknacht in Bernkastel-Kues haben wir vor 600 Zuschauern gespielt, bei ,Rock gegen Rechts' sogar vor 1000 Besuchern. Das waren besondere Erlebnisse", so Stefan Jakobs.
Sein Bruder Thomas weiß noch, dass sie einmal mit dem singenden Kellermeister Willi Sonnen auf der Bühne standen. "Sehr schön waren auch die kleineren Gigs beispielsweise bei Weihnachtsmärkten", berichtet Josh Ehlen. Ein Auftritt hat in ihrer Bandgeschichte noch gefehlt, und das war auf der Rachtiger Kirmes.
Das Fest, das über vier Tage im Zelt an der Mosel gefeiert wird, ist für die Rachtiger ein fester Termin, Treffpunkt der Dorfgemeinschaft und vieler Urlauber. 1996 haben sich die Tracy Mains offiziell aufgelöst, ohne jemals auf der großen Ortsbühne gespielt zu haben. Dann ging es für sie in andere Länder oder Städte, beispielsweise nach England oder in die USA. Heute leben sie in Schwäbisch Hall, Pforzheim, bei Witten, in Mainz, Berlin, Schweich und der Schweiz. Ganz aus den Augen verloren haben sich die Freunde aber nie, und auch ihre Instrumente hatten sie bei den meisten Treffen dabei. Ein-, bis zweimal im Jahr machten sie gemeinsam Musik. "Dabei ging es hauptsächlich um den Spaß", so Thomas Bechtel. Es kam immer wieder zu kleinen Auftritten, an Polterabenden, Geburtstagen oder ähnlichen Gelegenheiten.
Ein Neubeginn war also kein Problem. "Wir kennen uns schon so viele Jahre, da ist die Vertrautheit gleich wieder da", sagt der Schlagzeuger der Band. Bei einer Beerdigung, bei der alle sich getroffen haben, sind sie dann auf die Idee gekommen, ein Konzert auf der Kirmes anzugehen. Fast alle machen bis heute Musik, von der Lehrerband bis hin zum Berufsmusiker. Thomas Jakobs sagt: "Dass wir nach 30 Jahren immer noch zusammen auf der Bühne stehen, hat mit unserer Freundschaft zu tun. Wir haben einen Zusammenhalt, den ich so in keiner anderen Formation wieder erlebt habe."
Für die Musiker ist das Gastspiel vor rund 600 Besuchern im Festzelt auch keine kleine Nummer, es sind Verwandte und Freunde mitangereist. Und mit ihren rund 40 Songs, die sie im Repertoire haben, wollen sie die begeistern. Josh Ehlen erklärt: "Wir covern Stücke aus den 1980ern und 1990ern, beispielsweise Marius Müller Westernhagen, haben aber auch aktuelle Songs unter anderem von den Sportfreunden Stiller im Programm. Es wird nicht eins zu eins nachgespielt, sondern wir covern mit Freiraum, verändern die Vorspiele, die Solos und geben den Stücken so eine eigene Note."
Auch für Marko Schiefer, der in Berlin und der Schweiz lebt und als Joe-Cocker-Double und mit eigenen Projekten als Berufsmusiker erfolgreich ist, war schnell alles klar. Er sagt: "Hier sind meine Wurzeln, wir haben viel gemeinsam erlebt und uns nicht aus den Augen verloren. Der Termin war noch frei. Also: Warum nicht?"
Für die Tracy Mains, die inzwischen Festzelte musikalisch gut im Griff haben, ist mit diesem Auftritt ein Traum in Erfüllung gegangen. "Andere haben dafür länger gebraucht", meint Thomas Bechtel.
Weitere Infos zur Band findet man im Internet unter
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