Ein Vorbild in Rheinland-Pfalz

BERNKASTEL-KUES. (m.a.) Das Europäische Jahr der Behinderten nahm die SPD-Landtagsfraktion zum Anlass, Einrichtungen für Behinderte in Wittlich und in Bernkastel-Kues zu besuchen.

"Unsere Auftragslage ist zum Glück gut, wir können hohe Löhne zahlen: 550 Euro im Monat", berichtete Manfred Brand, Geschäftsführer des DRK-Sozialwerks den sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten über die Situation der Behindertenwerkstätten wie Schlosserei, Montageabteilung, Schreinerei und Aluminiumbetrieb. Die Politiker hatten ihren Fraktionstag in den Landkreis Bernkastel-Wittlich verlegt und aus Anlass des Europäischen Jahres der Behinderten informierten sie sich vor Ort über Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Nachdem sie zuvor "Maria Grünewald" in Wittlich besucht hatten, trafen sie anschließend auf dem Kueser Plateau ein. Dort berichtet Geschäftsführer Brand über die Behindertenarbeit, die seit 30 Jahren in den Händen des Deutschen Roten Kreuzes liege und stellte das Sozialwerk mit seinen Wohnheimen, integrativen Kindergärten und Werkstätten vor. Dass die behinderten Mitarbeiter Qualitätsarbeit leisteten, zeige die Tatsache, dass die Betriebe seit 1996 zertifiziert seien und seitdem ohne Beanstandungen blieben. Auch die Produktion im so genannten grünen Bereich - dem Cusanus-Hofgut - kann sich sehen lassen. Das Sozialwerk hat 100 Hektar landwirtschaftliche Fläche und 4000 Quadratmeter unter Glas. "Wir sind in der Lage täglich 20 000 Pflanzen in die Erde zu bekommen und auch ebenso viele wieder heraus", gab er ein Beispiel. Als gute und integrativ wichtige Einrichtung nannte Brand den Reitstall, wo Pferdebesitzer ihre Tiere unterstellen können. Dort hätten sich schon viele Kontakte zwischen Behinderten und Nichtbehinderten entwickelt. Zudem hätte der Stall noch keine rote Zahlen geschrieben. Auch auf die Rebenveredlungsabteilung ging Brand ein, wo im Jahr 600 000 Reben veredelt und ausgeschult werden. "Die werden wir allerdings an der Mosel nicht mehr los, und haben daher Kontakte nach Osteuropa geknüpft", so Brand. Die Frage nach der Mitarbeiterzahl beantwortete Brand mit rund 700 davon 340 Behinderte. Und der Umsatz habe im letzten Jahr 29 Millionen Euro betragen "Das DRK-Sozialwerk hat Vorbildfunktion in Rheinland-Pfalz", sagte Günter Rösch (MdL) der selbst lange Aufsichtsratsmitglied der Einrichtung war. Das liege am Engagement des Geschäftsführers, lobte Rösch, der im Namen der Fraktion und des Fraktionsvorsitzenden Joachim Mertes das Wort ergriff. Anschließend führte Brand durch die Werkstätten und die behinderten Mitarbeiter ließen sich bereitwillig bei der Arbeit über die Schulter schauen.

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