Eine gute Nachsorge ist sehr wichtig

BURG. (mm) Auf Einladung der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs Traben-Trarbach/Zell referierte die weit über Deutschland hinaus bekannte Ärztin Dr. Etelka Földi von der Klinik für Lymphologie in Hinterzarten über Krebs und Lymphödeme. Vorbeugung, Behandlung und Begleitung standen dabei im Vordergrund.

 Die Vorsitzende der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs, Marlene Klein (rechts), dankt der Referentin Dr. Etelka Földi für ihren informativen Vortrag.Foto: Margot Melsheimer

Die Vorsitzende der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs, Marlene Klein (rechts), dankt der Referentin Dr. Etelka Földi für ihren informativen Vortrag.Foto: Margot Melsheimer

DerGemeindesaal war voll besetzt und gespannt lauschten diezahlreichen Zuhörer aus verschiedenen Moselorten, zwei warensogar aus Krefeld gekommen, den Ausführungen von Etelka Földi. Zunächst ging sie kurz auf die Lymphödementstehung ein. Die Venen und die Lymphgefäße unseres Körpers verhindern eine Überwässerung des Gewebes. Kann das Lymphgefäßsystem dieser Aufgabe auf Grund einer Schädigung oder Überbelastung an Lymphknoten oder Lymphgefäßen nicht nachkommen, entsteht ein Lymphödem.

Die meisten Lymphödeme entstehen nach operativer Entfernung von Lymphknoten infolge einer Krebserkrankung. Am häufigsten sind Armlymphödeme nach Entfernung axialärer Lymphknoten bei Brustkrebsoperation, gefolgt von Beinlymphödemen nach operativer Entfernung von Leisten. Anhand von Bildern stellte die Fachärztin den Besuchern Patienten mit verschiedenen Lymphödemen und in verschiedenen Stadien, die Aufschluss über die Schwere und den Verlauf der Ödemkrankheit gaben, vor.

Im Gewebe direkt unter der Haut liegt das dichte Netz von kleinen Lymphgefäßen. Nur sie sind in der Lage, das vom Blut ins Gewebe abgegebene Eiweiß aufzunehmen. Muskelkräftige, große Lymphsammelgefäße pumpen aus eigener Kraft die Lymphe in Richtung Herz, um sie rechts und links im Bereich der Schlüsselbeingrube wieder in das Venensystem und damit in den Blutkreislauf zurückzugeben.

Den Lymphgefäßen sind im Bereich der Achseln und Leisten sowie im Bauchraum Brustkorb und Kopf-Halsbereich zahlreiche Lymphknoten zwischengeschaltet. Sie haben die Aufgabe, den Körper vor Krankheiten und Schadstoffen zu schützen. So werden zum Beispiel Bakterien und Krebszellen, die über die Lymphgefäße in die Lymphknoten kommen, in diesen abgefangen und abgetötet. Gelingt dieses nicht ausreichend, entsteht bei etwa zehn Prozent der operierten und rund 20 Prozent der zusätzlich bestrahlten Patienten ein Lymphödem.

Es ist sehr wichtig, sofort nach Ausbildung eines Lymphödems eine Krebsnachsorgeuntersuchung durchführen zu lassen, um ein erneutes Krebswachstum mit Verlegung des Lymphabflusses durch neue Krebsgeschwülste auszuschließen. Die Besserung eines bereits bestehenden Lymphödems ist nur durch die physikalische Ödemtherapie, der Kombination aus Lymphdrainage und Kompressionsbehandlung, möglich, so Dr. Földi.

Mit einem kleinen Präsent und herzlichen Worten dankte die Vorsitzende Marlene Klein der Referentin Dr. Etelka Földi für ihr Kommen und ihren informativen Vortrag.

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