Einsatz für den Dreiklang

SIMMERN. (tor) Die mögliche vorgezogene Bundestagswahl am 18. September hat bei allen Parteien heftige Betriebsamkeit ausgelöst. Neben der Bewerberkür für die Landtagswahl im März 2006 werden noch vor den Sommerferien die Direktkandidaten für die Bundestagswahl bestimmt. Jetzt waren in Simmern die Grünen dran. Große Unterstützung aus den eigenen Reihen erfuhren Bewerberinnen für die mögliche Bundestagswahl und die Landtagswahl

Bei den mitgliederstärkeren Parteien gibt's mehrere Veranstaltungen. Bei Bündnis 90/Die Grünen geht das in einem Aufwasch. In der evangelischen Erwachsenenbildungstätte in Simmern wählten die Grünen ihre Kandidatinnen für Bundes- und Landtagswahl. Zuvor stellte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Mainzer Landtag, Elke Kiltz, die Position ihrer Partei zum Thema Flughafen Hahn klar: "Wir werden unter dem Stichwort Mopsfledermaus von unseren Gegnern gejagt werden", stellte sie fest und machte deutlich, warum dies so ist: Die Position des "Bund Umwelt Naturschutz Deutschland" (BUND), der sich die Grünen anschließen, ist deshalb so stark auf die Mopsfledermaus fixiert, weil der Verband nicht anders kann. Es ist festgelegt, dass Organisationen wie der Bund nur vor Gericht ziehen können, wenn sie sich für Tiere oder Pflanzen einsetzen. Für das Wohl der Menschen zu klagen, ist diesen Verbänden nicht erlaubt. Also spanne man sich die Mopsfledermaus vor den Karren, "obwohl die eigentliche Stoßrichtung das Wohl der Menschen in unserer Region ist", versicherte Elke Kiltz. Es gehe in erster Linie um Lärmbelastung. Deswegen sind die Grünen laut Kiltz auch gegen den Ausbau der Startbahn auf dem Hahn. "Wir haben nichts gegen Flugverkehr auf dem Hahn, wenn er nicht nachts stattfindet und wenn er sich auf Passagierflüge beschränkt. Wir lehnen die Startbahnverlängerung ab, weil sie nur gebaut wird, um laute Frachtmaschinen fliegen zu lassen", so Kiltz. Sie betonte, die Grünen seien keine Arbeitsplatzvernichter: "Wir wollen die bestehenden Arbeitsplätze auf dem Hahn erhalten, sehen aber gleichzeitig das Gefahrenpotenzial durch Lärmbelastung für empfindliche Wirtschaftsbereiche und die Lebensqualität der Bevölkerung." "Es geht um den Dreiklang Ökologie, Ökonomie und Soziales", verdeutlichte Jutta Blatzheim-Roegler aus Bernkastel-Kues. Die Bewerberin für das Bundestagsdirektmandat im Wahlkreis 202 stellte klar: "Wir Grüne haben andere Wirtschaftskonzepte, die ökologisch sinnvoll sind." Und sogleich verteilte sie einen Seitenhieb auf die CDU im Bund: "Sieben Jahre lang hat die Union die Ökosteuer vehement bekämpft. Jetzt ist von einer Abschaffung nicht mehr die Rede. Die Ökosteuer scheint also nicht so schlecht zu sein." Einstimmig wählten die 19 Delegierten Jutta Blatzheim-Roegler als Kandidatin. Am Wochenende versucht sie gegen drei weitere Bewerberinnen, auf Platz eins der Landesliste zu kommen. Ebenso einstimmig bestätigt wurde die Bewerbung von Sigrid Braun-Pfaff aus Mengerschied. Die Kreisvorsitzende der Grünen geht im Wahlkreis 16 als Direktkandin in die Landtagswahl im März 2006. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem die Regionalentwicklung im ländlichen Raum sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen. Der Wahlkreis 16 umfasst das Gebiet des Rhein-Hunsrück-Kreises ohne die Verbandsgemeinde Kirchberg. Diese gehört zum Wahlkreis 23. Hier werden die Grünen den/die Bewerber/in nach der Bundestagswahl bestimmen.

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