Eisenbahnromantik im Moseltal
Eisenbahnfreunde konnten sich die Hände reiben. Bei der 125-Jahr-Feier der Moselweinbahn in Bullay kamen sie nicht zu kurz. Höhepunkt des Jubiläums war die Einfahrt eines ganz besonderen Zuges.
Bullay. 125 Jahre gibt es die Moselweinbahn zwischen Bullay und Traben-Trarbach. Und am Bullayer Umweltbahnhof wurde der Geburtstag gebührend gefeiert. Bei schönstem Sommerwetter kamen hunderte Eisenbahnfans an die Mosel. Am Umweltbahnhof wurde ein buntes Programm um die Moselweinbahn und andere Schienenfahrzeuge geboten.
Höhepunkt der großen Geburtstagsfeier war sicherlich die Einfahrt der Dampflok der Baureihe 01, Baujahr 1940. Hunderte Fotokameras und Handys blitzten, als das riesige Gefährt auf Gleis zwei einfuhr. Rund 370 Mitfahrer hatte der Zug. Sie waren bereits Sonntagmorgen um 6 Uhr in Hanau losgefahren. Eine solche Lok bekommen auch die fanatischen Bahn-Nostalgiker eher selten vor die Linse. Aber auch andere Züge durften bestaunt werden. Besonderen Spaß hatten die kleinen Besucher. Dass sie ihren Berufswunsch Lokomotivführer nicht verheimlichten, war schnell klar. Immer wieder zogen sie überraschend die Signalpfeife - der Senior zuckte, der Junior frohlockte.
Machte nichts, denn die überwiegend männlichen Eisenbahnromantiker hatten nur die Loks im Blick. Die historischen E-Loks der Moselstrecke, von der blauen E 41001 über die Güterzuglok E 50091 bis hin zur Schnellzuglok E 18 1206 hatten sich auf den Weg vom DB-Museum Koblenz nach Bullay gemacht. Fast jeder wollte mal in den Führerstand der Lokomotiven klettern und sich die komplizierte Technik erklären lassen.
Große Augen machten die Kleinen auch bei der Dorfakademie Hambuch. Denn die hatte sich die Arbeit gemacht, in der Bahnhofshalle ihre Modelle aufzubauen. Mit viel Liebe zum Detail waren dort die historischen Schienenfahrzeuge im Miniaturformat zu sehen. Und zum Takt der Modelldampfloks wurde gleich nebenan gejazzt.
Das Rahmenprogramm gab für alle etwas her. Sogar per Schiff, von Bullay bis Reil und zurück, konnten von der Mosel aus das Pündericher Handviadukt oder die doppelte Eisenbahnbrücke in Bullay bewundert werden. Und bei der Kanonenwanderung über die Marienburg nach Reil konnte beides noch per pedes erkundet werden. Und wer noch mehr Eisenbahn erleben wollte, konnte sich stündlich in die Panoramazüge setzten und beispielsweise nach Kövenig fahren. Dort gab es die historische Ausstellung 125 Jahre Moselweinbahn zu bewundern. Oder gleich weiterfahren nach Traben-Trarbach, hier wurde das Weinfest der Schröterzunft gefeiert.
