Engelchen und Teufelchen kämpfen um Kundschaft

ENKIRCH. "Kommt herbei in große Schaare, feiert gemeinsam mit den Enkircher Naare." Diesem Motto folgten viele Besucher und sie erlebten eine ausgezeichnet inszenierte Sitzung mit niveauvollen Vorträgen, zündenden Pointen und flotten Tänzen.

 Mit gekonntem Wortwitz erinnerten die Enkircher Weinspatzen an manch lustige Begebenheit im vergangenen Jahr.Foto: Margot Melsheimer

Mit gekonntem Wortwitz erinnerten die Enkircher Weinspatzen an manch lustige Begebenheit im vergangenen Jahr.Foto: Margot Melsheimer

Eröffnet wurde das närrischeTreiben vom Elferrat und den Tanzgarden pünktlich um 19.11 Uhr .Sitzungspräsident Friedhelm Conrad hieß mit einem dreifachen"Enkirch Helau" das närrische Publikum willkommen. Danach gab erdie Bühne frei für das Prinzenpaar Prinz Christof I. von Wort undWitz und seine Gattin, Prinzessin Heike I. von Sekt und Selters.Nach einer geschliffenen Büttenrede, bei der die Besucher auchallerlei über den Prinz und seine Prinzessin erfuhren, übergabOrtschef Charly Weisgerber den Gemeindeschlüssel an PrinzChristof. Damit sich jeder in der Gemeinde auch ohneBürgermeister richtig verhält, verkündete das Prinzenpaar seine11 närrischen Gesetze, die bis Aschermittwoch zu beachten sind. Als gestresster Vater wusste Gerald Obczernitzki ein Liedchen über die "Pubis", die pubertierenden Kinder, zu singen. Der "Klöckner von der Klause", Pastor Franz-Josef Werle, erzählte Neuigkeiten aus der Pfarrei und als Kenner der Bibel sorgte er bei der Erklärung bekannter biblischer Geschichten für wahre Lachsalven. Der Profi in der Bütt, Silke Caspari, überraschte Prinzessin Heike, ihre große, aber körperlich kleinere Schwester - "die Groß-Kleen" - mit einer eigens für sie verfertigten Büttenrede. Dabei gab sie Geheimnisse aus ihrer Kindheit und Jugendzeit zum Besten. Zwischen den Büttenreden erfreuten die Prinzengarde und das Tanzmariechen Melanie Nahlen mit temperamentvollen Gardetänzen die Besucher.

Bauchtanz mit Weinspatzen

Für eine weitere Überraschung des Prinzenpaares sorgte Tochter Claudia als Zigeunerprinzessin mit einem Bauchtanz. Prinz Stefan und Prinzessin Heike hielt es nicht mehr in ihrer Loge, gerührt schlossen sie ihre Tochter auf der Bühne in die Arme. Weitere Höhepunkte zum Ausklang des ersten Teils waren der Auftritt des Traben-Trarbacher Prinzenpaares, die mit einer Abordnung nach Enkirch gekommen waren und die Vorträge der "Enki-Moment-Singers" und der Weinspatzen mit Dorfneuigkeiten.

Nach der Pause sorgte das eingespielte Team Petra und Michael Steffen, Steffi und Klaus Weirich, Anja und Uwe Schanz, Anette und Frank Immich, Harald Hauth und Norbert Willeke mit ihrem Auftritt "Himmel und Hölle" für weitere Lachsalven. Uwe als Petrus mit seinen beiden Engeln Anja und Steffi warb für den Himmel in den höchsten Tönen, sein Gegenspieler, Oberteufel Michael mit den Teufelchen Petra und Anette, kämpfte um Kundschaft für die Hölle.

Als Flugkapitän Hans Hansen von der Ryanair verfrachtete Norbert Willeke den bekannten Traben-Trarbacher Visionär Klaus Bürkle und Verkehrsbüroleiterin Edeltraud Fischer ins Jenseits. Für himmlische Gesänge sorgten Harald Hauth als Elvis mit seinen Songs und Frank Immich als Engel Aloisius mit seinem "Luja". Nach dem Cheerleadertanz "Jetzt gerret laut", wartete bei seinem Büttenvortrag Fred Hausmann als hübsche Frau vergeblich auf ihren Freund Volker. Ernst-Adolf Ewein, langjähriger TuS-Vorsitzender, rief als Fußballnarr und Sportplatzbesucher in Erinnerung, wie leicht es früher war, einfach auf die Mardel zu gehen und die Fußballspiele zu verfolgen. Die beiden Enkircher Urgesteine Rainer Spier und Silke Caspari glänzten mit ihren Büttenreden in Enkircher Mundart. Rainer Spier berichtete über das Hochwasser-Meldezentrum und stellte heraus: "Lo die Beckers, dat Prinzepaar, die sin nit so." Silke Caspari hatte diesmal als "Cousine von Else Stratmann" die Lacher auf ihrer Seite. Nach dem Schautanz der Prinzengarde, einem gekonnten "Bauchtanz aus zweitausend und drei Nächten" und einer Zugabe zogen die Weinspatzen noch einmal alle Register.

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