Entscheidende Hürde Denkmalschutz

Die Denkmalpflegebehörde wird sich morgen vor Ort mit den Umbauplänen für das Klausener Kloster befassen. Von der Stellungnahme der Behörde wird der weitere Zeitplan für das Projekt abhängen.

Klausen. Für das Kloster-Projekt des holländischen Investors Peter van den Eijnden dürfte es eine wichtige Rolle spielen, wie die Untere Denkmalpflegebehörde seine Pläne beim morgigen Vor-Ort-Termin einschätzt. Denn das ehemalige Dominikanerinnen-Kloster, das nach neuesten Erkenntnissen mehr als 220 Jahre alt ist (der TV berichtete), steht unter Denkmalschutz.Peter van den Eijnden plant, Wohnungen für betreutes Wohnen für ältere Menschen im Kloster einzurichten. Außerdem sollen ein oder zwei Neubauten entstehen. Entscheidet sich die Gemeinde dafür, soll eine Bürgerhalle in einem der neuen Gebäude untergebracht werden. Das Schwesternwohnheim und die Kapelle, die an das Kloster angebaut wurde, sollen abgerissen werden.Der Investor, der sich aktuell gegenüber dem TV nicht äußern möchte, hatte im September angekündigt, Anfang 2008 mit den Bauarbeiten beginnen zu wollen. Nicht nur Ortsbürgermeister Alois Meyer hält das für einen "sehr optimistischen Zeitplan". Meyer meint: "Vieles wird nach unseren Erfahrungen von den Vorgaben des Denkmalschutzes abhängen." Für die Gemeinde stellt er fest: "Eine Ratsentscheidung steht in diesem Jahr auf jeden Fall nicht mehr an, dafür sind zu viele Fragen offen." Neben den Denkmalschutzfragen müssten noch Fragen zur Zusammenarbeit mit dem Investor geklärt werden. Bislang hat sich der Gemeinderat lediglich dafür ausgesprochen, das Projekt weiterzuverfolgen. Verpflichtungen ist er noch nicht eingegangen.Bürgerhalle im Zentrum von Klausen?

Grundsätzlich steht Meyer dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber. Er sieht darin die einmalige Chance, dass sich die Gemeinde neben der Halle eventuell auch mit einem Büro mitten im Zentrum positionieren kann. Meyer sagt aber auch, dass die Gemeinde Abstand von dem Projekt nehmen werde, sofern die Entwicklung nicht in die gewünschte Richtung gehe.Den größten Skeptiker im Rat, Architekt Heinz Maes, hat Meyer damit noch nicht überzeugt. Maes hat sich mit einer langen Liste von Kritikpunkten an den TV gewandt. Der Kommunalpolitiker, der bei der letzten Bürgermeisterwahl Meyers Kontrahent war, betont, dass es ihm bei der Kritik allein um die positive Entwicklung Klausens gehe. Maes glaubt, dass ein langwieriger Bebauungsplan notwendig sei. Er sieht Konflikte mit dem benachbarten, von ihm geplanten Ferienhausgebiet Klostergarten, schätzt den Bedarf an einer Halle bei den Vereinen als gering ein und listet jede Menge architektonische Mängel auf. Er zweifelt auch daran, dass sich Peter van den Eijnden Architekt nennen darf und misstraut seiner inoffiziellen Kostenschätzung.Bei der VG-Verwaltung Wittlich-Land sieht man all diese Probleme nicht. Anton Hauprich, Leiter der Bauabteilung, hält nach erster Einschätzung einen Bebauungsplan im dortigen Mischgebiet nicht für nötig und sieht auch keinen Konflikt mit dem Klostergarten. Die Frage, ob van den Eijnden tatsächlich den Titel Architekt tragen darf, hält er momentan noch für unerheblich. Sie werde erst beim Bauantrag relevant, den nur ein Architekt stellen darf. Hauprich beruhigt: "Wir lassen uns nicht drängen, alle wichtigen Fragen, ob zur Finanzierung oder zur baurechtlichen Seite, müssen zunächst geklärt werden." Momentan gehe es um ein Herantasten an eine im Prinzip gute Sache. "Die Gemeinde braucht eine Halle." Bei den Vereinen sehen nicht alle diesen Bedarf. Der Karnevalsverein bleibe lieber in der provisorischen Halle am Sportplatz, heißt es. Männergesangverein und Musikverein würden eine akustisch bessere Bürgerhalle begrüßen.

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