Ernte unter Dach und Fach

WITTLICH/NEUERBURG/DORF/PLATTEN. Mit einer durchschnittlichen Ernte zeigen sich die Tabakbauern um Wittlich zufrieden.

Mit großen Anhängern fahren die Tabakbauern Carlo Bauer aus Wittlich-Neuerburg, Günter Thetard aus Wittlich-Dorf und Erhard Hayer aus Platten drei Tage lang immer wieder bei der Waage der Raiffeisen Warenzentrale in Wittlich vor. Geladen haben sie ihre wertvolle Fracht: ihre Tabakernte von einer Fläche von rund 150 Hektar - in Ballen gepackt. Auch Zollbeamte sind immer vor Ort, um das Abladen und das Wiegen der Tabakballen sowie das Beladen der LKW genau im Auge zu behalten. "Wir haben die Ernte komplett ohne Frost reingekriegt", freut sich Carlo Bauer. Zufrieden zeigt er sich auch mit der Qualität der Tabakblätter, die in diesem trockenen Jahr wenig Wasser eingelagert und deshalb eine gute Struktur haben. Ob die Tabakbauern aus Wittlich und Umgebung ihr Kontingent auch in diesem Jahr erfüllen, stellt sich allerdings erst im Anschluss an die Verwiegung heraus.Einsatz der Vollernters "durchaus positiv"

Dennoch zeigen sich auch Hayer und Thetard vorläufig mit ihrer Ernte zufrieden. Bauer Thetard hat neben seinen Erntehelfern, ohne die "der Tabakanbau in der Region nicht möglich" wäre, zum dritten Mal bei einem Teil seiner Ernte einen Vollernter genutzt. Als einziger Tabakbauer in Rheinland-Pfalz testet er die Maschine in einem Pilotprojekt auf seiner insgesamt rund 60 Hektar großen Nutzfläche. Als "durchaus positiv" bewertet er den Einsatz des Vollernters in dieser Saison. Der Tabakanbau hat um Wittlich Tradition: In einem Schriftstück aus dem Jahr 1747 wird erwähnt, dass sich "Tabakspinner innerhalb des Stadtgebietes von Wittlich befinden". Die Kulturpflanze lässt sich dort zum einen anbauen, weil im Wittlicher Tal ein günstiges Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 8,7 Grad herrscht. Außerdem bietet der Boden mit Rotliegendschichten besonders günstige Voraussetzungen.

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