Erstes Defizit seit Jahren

Nachdem Kommen jahrelang schwarze Zahlen geschrieben hat, weist der Haushalt 2008 erstmals ein Defizit von knapp 40 000 Euro aus. Auslöser ist neben der Gewerbesteuer das orkanbedingte Forst-Minus.

Kommen. Ortsbürgermeister Gerhard Leyendecker ist alles andere als zufrieden mit dem aktuellen Haushalt der Gemeinde Kommen. "Das ist der erste unausgeglichene Haushalt, seit ich im Amt bin", macht er keinen Hehl daraus, dass ihn das Zahlenwerk drückt. Dennoch bedeute das aber nicht, dass sich in der Gemeinde in diesem Jahr rein gar nichts tun werde. Zumindest die laufenden Projekte sollen wegen der roten Zahlen nicht ins Hintertreffen geraten. So stehe in erster Linie die Fertigstellung des Jugendraumes an. "Es kann sich nur noch um eine kurze Zeit handeln, bis alles fertig ist", blickt er optimistisch nach vorn. Außerdem soll es auch endlich vor angehen mit der Gestaltung des Außengeländes am Gemeindehaus. Neben dem Pflastern eines Weges stehen dort noch Arbeiten an einer Außentreppe an. Möglichst noch in diesem Jahr anpacken will Leyendecker zudem zwei vonseiten der Bürger beantragte Projekte. So habe die Jugend angeregt, einen Teil des Festplatzes zu pflastern. Und für den Grillplatz außerhalb des Dorfes sei eine Überdachung im Gespräch.Angesichts des diesjährigen Defizits von knapp 40 000 Euro (bei 247 000 Euro Einnahmen und 285 000 Euro Ausgaben) ist allerdings Sparen angesagt. Hauptauslöser für das Minus ist laut Leyendecker, dass ein Gewerbebetrieb seinen Sitz umgemeldet hat. Die Gemeinde müsse dadurch erhebliche Gewerbesteuererstattungen verkraften. Ein Teil des Defizits von rund 90 000 Euro konnte zwar noch 2007 ausgeglichen werden. Doch 67 000 Euro werden 2008 zu Buche schlagen. Mit zu dem Dilemma beigetragen hat aber auch Orkan Kyrill. Während der Forst den Haushalt der Gemeinde laut Leyendecker üblicherweise nicht beeinträchtigt, weist er nun ein Minus von circa 17 000 Euro aus. Das belaste natürlich auch, räumt der Gemeindechef ein. Parallel dazu hat die Gemeinde ihre Erwartungen beim Verkauf von Grundstücken nach unten korrigieren müssen. Durch das Abspringen von Interessenten konnten die kalkulierten 35 000 Euro Einnahmen nicht realisiert werden. Gleichzeitig ist die Erschließung des Neubaugebietes weniger zügig über die Bühne gegangen, so dass auch hier Einnahmen fehlen. Unterm Strich sind es 90 000 Euro, die die Gemeinde möglichst noch 2008 ausgleichen will. "Damit wir keinen Kredit aufnehmen müssen", begründet der Bürgermeister der noch schuldenfreien Gemeinde. Die Chancen stehen allerdings gut. Bei einem Überschuss von 93 000 Euro, den Kommen aus Steuern, Zuweisungen und Umlagen unterm Strich erwirtschaftet, sieht es aus, als ob das gelingen könnte. Außerdem fällt das diesjährige Plus dieser Haushaltsstelle im Vergleich zu 2007 um 46 000 Euro höher aus. Zu danken ist das Mehreinnahmen bei der Einkommensteuer (plus 11 000) und an Schlüsselzuweisungen (plus 40 000).

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