Es darf geschwitzt werden

BERNKASTEL-KUES. Es hat etwas gedauert, doch nun sind die Fördergelder bewilligt. Bis Mitte März 2006 soll der Nordic-Walking-Park Mittelmosel mit einer Gesamtlänge von fast 100 Kilometern fertig sein.

Die letzte Hürde ist aus dem Weg geräumt: Die Stadt Bernkastel-Kues kann den Nordic-Walking-Park in Angriff nehmen. Die Planungen für das Projekt laufen bereits seit eineinhalb Jahren. Ursprünglich sollte der Park schon im vergangenen Jahr in Betrieb genommen werden. Warum dies nicht möglich war, erläuterte Stadtbürgermeister Wolfgang Port in der Sitzung des Stadtrates. Weil die Stadt damals keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen konnte, habe es wegen der notwendigen Fördergelder einen "schier unendlichen hin- und hergehenden Briefwechsel" zwischen Stadt, Kreis und Land gegeben Als der Haushalt sich dann ausgeglichen gestaltete, sei auch noch der Nachweis gefordert worden, dass dies auf Dauer so bleibe. Port: "Dabei ging es um Fördergelder von knapp 14 000 Euro." Mittlerweile sind die Fördergelder bewilligt, die Umsetzung kann beginnen. Wichtig dabei: Es werden keine neuen Wege gebaut, sondern vorhandene Strecken für diesen Zweck hergerichtet. Das Zentrum liegt auf dem Kueser Plateau

Förster Martin Hermanns, einer der Wegbereiter, stellte die zehn Routen (Gesamtlänge fast 100 Kilometer) vor. Berührt werden dabei nicht nur das Stadtgebiet, natürlich einschließlich Wehlen und Andel, sondern auch die Gemeinden Maring-Noviand, Lieser, Graach, und Mülheim. Das Zentrum befindet sich zwar auf dem Kueser Plateau, Nordic- Walking-Fans können ihren Einstieg jedoch unten im Tal machen. Auf dem Plateau soll beispielsweise die Möglichkeit bestehen, Stöcke auszuleihen. Die Auswahl der Strecken ist vielfältig. Die kürzeste (Walderlebnispfad Kueser Plateau) ist 3,5 Kilometer lang und quasi ebenerdig. Die längste Strecke führt vom Plateau durch die Lieserer Weinberge in die Maringer Schweiz und wieder zurück. Sie ist fast 20 Kilometer lang und weist in der Summe 383 Höhenmeter auf. "Da gerät man schon ab und an ins Schwitzen", sagte Hermanns. Damit die Fördergelder fließen, müssen die Strecken zertifiziert werden. Diese Aufgabe hat der Deutsche Ski-Verband übernommen. Die förderfähigen Kosten (Planung, Zertifizierung, Datenerfassung, Ausschilderung, Starttafeln, Faltblatt) liegen bei 25 360 Euro. Kosten für Marketing und Ausrüstung sind darin nicht enthalten. Nach Abzug der Fördergelder zirka 11 000 Euro. Da sich auch die mitwirkenden Gemeinden an den Kosten beteiligen, müsse die Stadt eine Summe zwischen 7000 und 8000 Euro tragen, rechnete Port vor. "Für dieses Geld ist der Nordic Walking-Park geschenkt", sagte er. Immerhin weise die Stadt die zweithöchsten Übernachtungszahlen im Land auf und verfüge daher über Potenzial. Stadtbürgermeister Port rechnet damit, dass der Nordic-Walking-Park Mittelmosel Mitte März 2006 eröffnet werden kann. Der Stadtrat stimmte den Plänen zu. Bernd Gelz (SPD) nahm an der Abstimmung nicht teil, weil er mit der Erklärung über die Kostenaufteilung nicht zufrieden war. Förster Martin Hermanns und Robert Wies (FDP) betonten, dass die Stadt keine Schuld an der Verzögerung bei der Planumsetzung treffe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort