Für gerechte Erziehung

Jungs werden nicht selten als Störer, Problembringer oder "Bildungsverlierer" gesehen - das vermeintlich starke Geschlecht scheint auf der Verliererstraße. Fachkräfte aus dem Landkreis beschäftigen sich demnächst auf einer Tagung mit dem Thema.

Wittlich. (red) 30 Jahre nach Beginn von feministisch inspirierter Mädchenarbeit wird deutlich, dass "geschlechtsgerechte Erziehung" mehr meint, als Schutz der Mädchen und Frauen vor männlicher Dominanz. Vielmehr scheinen Jungen gefährdet, im Alltag an Normen und Erwartungen gemessen zu werden, die ihnen körper-, wahrnehmungs- und handlungsferne Muster als normal und erwartbar aufzwingen.

Fachkräfte aller pädagogischen Professionen aus dem Kreis beschäftigen sich daher am Donnerstag, 1. Oktober, im Jugendheim St. Bernhard auf einem Fachtag mit dem Thema "Förderung von Jungen und männlichen Jugendlichen". Das Motto lautet "Heul doch! Jungenarbeit - Danach ist alles anders?"

Ziel der Wittlicher Tagung ist, gemeinsam Projekte und Strategien zu entwickeln, um die pädagogische Arbeit mit Jungen und männlichen Jugendlichen in Schule, Jugendhilfe und Vereinen zu ergänzen und zu befruchten.

Veranstalter ist der Arbeitskreis "Jungenarbeit: Wilde Kerle", der vor rund einem Jahr aufgrund der benannten Probleme bei der Förderung von Jungen und männlichen Jugendlichen entstanden ist. Seine Mitglieder kommen aus dem ganzen Landkreis Bernkastel-Wittlich. Sie möchten mit dem Fachtag den Rahmen der Arbeitsgruppe verlassen und erweitern. Die Veranstalter freuen sich auf einen intensiven Austausch mit allen interessierten Kolleginnen und Kollegen. Ein weiteres Ziel ist es, aus den Diskussionen heraus längerfristige konkrete Projekte in der Jungenarbeit zu entwickeln.

Weitere Informationen und Anmeldung: Arbeitskreis "Jungenarbeit: Wilde Kerle" im Kreis Bernkastel-Wittlich, Peter Caspers, Telefon 06571/14-389.

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