Fachleute und Flechtgebäck

BERNKASTEL-KUES/WITTLICH. Aus der Schulbackstube weht der Duft frisch gebackener Brötchen durch die Flure. Hier durften junge Leute nicht nur zuschauen, sondern auch selbst Hand anlegen an einfachem Flechtgebäck. Dies war nur eine von vielen Aktionen beim Tag der beruflichen Bildung im Landkreis.

Nahezu 600 Schüler aus Abschlussklassen unterschiedlicher Schularten der Region nahmen an der Veranstaltung in der Berufsbildenden Schule in Bernkastel-Kues teil. "Ich will ‘nen Job, ich such‘ Arbeit", forderten lautstark Band und Sänger der Musik-AG. Passender hätte die Einstimmung nicht sein können. Denn auch wenn sich die die Lehrstellensituation in der Region laut Arbeitsamt entspannt hat, sei die Suche nach dem gewünschten Job immer noch schwierig, sagte eine Schülerin. 30 Bewerbungen und mehr zu schreiben, ohne eine positive Antwort zu erhalten, sei keine Ausnahme.Forum der Begegnung und Kommunikation

So nutzten die jungen Leute, ihre Lehrer und Besucher den Tag der beruflichen Bildung, um sich einen Einblick in das vielfältige Bildungsangebot der beiden Berufsbildenden Schulen in Bernkastel-Kues und Wittlich sowie das Überbetriebliche Ausbildungs-Zentrum (ÜAZ) Wittlich zu verschaffen. Mit dabei waren außerschulische Partner, wie Kammern und Innungen, die Arbeitsagentur sowie private und öffentliche Bildungsträger. Sie boten auf einem beruflichen Markplatz ein Forum des Austauschs, der Begegnung und der Kommunikation. Bildungs- und Ausbildungschancen seien auch Lebenschancen, sagte die Schirmherrin, Landrätin Beate Läsch-Weber. Sie wünsche allen Schulabgängern, dass sie eine Job finden, der Spaß macht und Zufriedenheit bringt. Den Veranstaltern und Akteuren des Tages dankte Läsch-Weber für ihr Engagement. "Die berufsbildenden Schulen und ihre dualen Partner gehören zusammen", ergänzte Schulleiterin Brigitte Fischer. Seit 1998 veranstalten die beiden Berufsschulen einen gemeinsamen Tag der beruflichen Bildung. Seit 2004 ist auch das ÜAZ als Partner mit dabei, sagte der Schulleiter der Wittlicher BBS, Erich Schreiner. Die Schüler nutzten die Gelegenheit, sich über Berufsbilder und schulische Bildungsgänge zu informieren. In Theorie und Praxisbeispielen, bei denen die Schüler auch selbst aktiv sein durften, gab der Tag Einblicke in die Berufsfelder von Arzthelferin und Winzer/Weinküfer, von Bäcker, Fleischer, Friseur oder Gast-, Industrie-, Großhandels- und Bankgewerbe.Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet

Viele Informationen aus erster Hand erhielten die Jugendlichen bei Fachleuten aus Schulen, Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistung über Berufsausbildungen, die notwendigen schulischen und persönlichen Voraussetzungen sowie den Ausbildungsablauf und die Berufschancen. "Gerade im Gastgewerbe gibt es im Bereich Köche und Hotelfachleute hohe Ausbildungszahlen", sagte Dieter Johann, Lehrer an der Höheren Berufsfachoberschule für Hotelmanagement.. Die Schule sei seit Jahren bestens ausgelastet mit Schülern aus dem gesamten Bundesgebiet. "Unsere Abgänger haben berufliche Chancen weltweit." Marius, Max und Florian aus der neunten Klasse der Friedrich-Spee-Realschule Neumagen-Dhron fanden den Tag gut: "Gerade wenn man zwischen zwei Berufen steht, können informative Einblicke bei der Entscheidung helfen", sagten sie. Auch für die Wahl des Januar-Praktikums komme die Veranstaltung recht.

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