Feinfühlig virtuos

KLAUSEN. (peg) Christiane Ehses beherrscht ihr Instrument in allen Schattierungen. In der Klausener Kirche gab sie ein Solo-Konzert für Querflöte, in dem sie alles zeigte, was sie kann: feinfühlig, virtuos und ihr Publikum begeisternd.

Mindestens von einer Seite bekam sie die Begeisterung für die Musik ins Blut gelegt: Viele Jahre lang stand der Vater von Christiane Ehses der Kreismusikschule vor. Hier machte auch sie die ersten musikalischen Schritte. "Als Sechsjährige begann ich mit dem Klavierunterricht", erzählt die heute 29-Jährige. Mit neun Jahren war dann klar: Querflöte oder gar nichts, und damit hat sie eine exzellente Wahl getroffen. Heute ernährt das Instrument die gebürtige Pleinerin, die in Offenbach lebt, in Konstanz unterrichtet und immer wieder Konzerte gibt. Nachdem sie kürzlich bereits die erste Flöte bei der Klassischen Philharmonie Bonn gespielt hatte, trat sie nun in der Heimat auf: Sie präsentierte in der Klausener Kirche ein komplettes Solo-Programm. Dort traf sie auf alte und neue Fans. Zum Beispiel auf den Organisten Reiner Arend. Als Musikerkollege hat sein Urteil durchaus Gewicht. "So was habe ich noch nie gehört", schwärmt Arend. "Die junge Frau hat alle Möglichkeiten des Instrumentes einschließlich faszinierender Obertöne dargestellt." Lange habe sie sich überlegt, ob sie ein reines Soloprogramm darbieten solle, sagt Ehses, und habe sich dann optimistisch dazu entschlossen. Die Atmosphäre in einer Kirche sei doch eine ganz besondere, ganz gleichgültig, ob dort viele oder wenige Menschen in den Bänken lauschen. "Ich wünsche meinen Zuhörern dann einfach, dass sie Freude an dem haben, was ich ihnen schenke; dass sie genießen, was ich ihnen rüberbringe." In ihrem abwechslungsreichen Programm präsentierte Christiane Ehses den Gästen das ganze Spektrum ihres Instrumentes. Daneben achtete sie auch darauf, quer durch alle Epochen zu springen. Dazu gehörten Barock-Kompositionen aus der Bach-Dynastie, klassische Flötenwerke von Kuhlau ebenso wie sehr moderne Stücke. Ehses wurde von ihrem Publikum nicht ohne Zugabe entlassen. Die Musikerin schlürfte bereits den verdienten, wärmenden Tee in der Sakristei, als der Wunsch an ihre Ohren drang: Die Zuhörer wollten noch ein Stück hören! Dem Wunsch gab sie gerne nach und trat noch einmal hinaus in die Kühle der Kirche.

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