Finanzieller Kraftakt

Am kommenden Sonntag, 15. Juli, feiert das Karmeliterkloster Springiersbach sein Ordenshochfest, genannt auch Skapulierfest. Eigentlich sollte an diesem Tag auch der sanierte Konventtrakt eingeweiht werden. Doch die umfangreichen Bauarbeiten, rund eine Million Euro teuer, sind erst Ende August beendet.

 Der Prior des Klosters Springiersbach, Pater Dominikus (links), und der Prokurator, Pater Theodor, vor dem Konventgebäude, das zur Zeit aufwändig saniert wird. TV-Foto: Winfried Simon

Der Prior des Klosters Springiersbach, Pater Dominikus (links), und der Prokurator, Pater Theodor, vor dem Konventgebäude, das zur Zeit aufwändig saniert wird. TV-Foto: Winfried Simon

Bengel. Wenn man ein historisches Gebäude saniert, ist man vor "teuren" Überraschungen nie sicher. Das weiß auch Pater Dominikus, Prior des Karmeliterklosters Springiersbach. Die Arbeiten werden sich noch einige Wochen hinziehen, und die Kosten für die Komplettsanierung des Konventtraktes werden voraussichtlich weit höher sein als ursprünglich veranschlagt. Inzwischen rechnet Pater Theodor, der Prokurator des Klosters, inklusive der Nebenkosten mit mindestens einer Million Euro. Vor allem die Sanierung der kunstvoll gestalteten Sandstein-Gesimse schlägt teuer zu Buche. Und auch das Dach muss eventuell erneuert werden. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben, die Entscheidung noch nicht getroffen.40 Jahre wurde an dem an der imposanten Klosterkirche angebauten dreigeschossigen Konventtrakt nichts gemacht. Die Sanierung war längst überfällig. Die gesamte Elektrik wurde erneuert, ebenso die Heizungsanlage. Ferner wurden die Zellen der Patres und Brüder vergrößert, das heißt aus ehemals zwei Zellen entsteht nun eine. Das bedeutet mehr Komfort für die fünf Konventualen, vier Patres und einen Bruder, die im Kloster ihren Dienst verrichten. 1985 waren noch zwölf Patres und Brüder im Kloster. Eine Zelle, einstmals nur ein Raum, besteht nunmehr aus einem Wohn- und Schlafraum sowie einer Nasszelle mit Dusche und WC. Die Sanierung bedeutet für das Kloster und den Karmelitenorden einen finanziellen Kraftakt. Einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro gibt es vom Bistum Trier, den Rest müssen Orden und Kloster selbst aufbringen. Immerhin hat kürzlich auch der Verbandsgemeinderat Kröv-Bausendorf einen Zuschuss von 10 000 Euro bewilligt, wohl wissend, dass das Kloster Springiersbach für das Alftal und darüber hinaus ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum darstellt. Das Kloster und die Kirche, durch einen Großbrand im März 1940 fast völlig zerstört, wurde bis 1945 wieder aufgebaut. In den vergangenen Jahrzehnten investierte der Orden, unterstützt von Helfern und Förderern sehr viel Geld, unter anderem in die neue Orgel sowie die Sanierung des Ost- und des Nordflügels. Auch diesmal ist das Kloster auf Spenden angewiesen, um dieses Projekt stemmen zu können. Skapulierfest Am Sonntag, 15. Juli, feiert das Karmelitenkloster Springiersbach das Skapulierfest. Den Festgottesdienst um 10.30 Uhr zelebriert der Essener Bischof Felix Genn, ehemals Weihbischof von Trier. Es singt die Chorgemeinschaft Bengel. Um 15 Uhr ist eine Festandacht, anschließend eine Prozession. Für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt. Der Erlös des Festes ist für die Klostersanierung bestimmt.

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