Finanzsituation ernst, aber nicht hoffnungslos

BAUSENDORF. (red) Der Gemeinderat Bausendorf hat den Haushalt 2003 verabschiedet. Wenn in den vergangenen Jahren noch ausgeglichene Haushalte vorgelegt werden konnten, so ist dies für das letzte und auch für das kommende Haushaltsjahr nicht mehr möglich. Waren es im vergangenen Jahr noch 54 000 Euro, so beträgt der Fehlbedarf für dieses Jahr 121 000 Euro.

Auf der Suche nach Ursachen stellte Ortsbürgermeister Ossi Steinmetz in seinen Vorbemerkungen zum Haushalt 2003 fest: "Hauptursache für die missliche Haushaltslage sind die ständig zurückgefahrenen Mittel des Finanzausgleichs durch das Land, die in 2001 noch 106 000 Euro betrugen, für 2003 sind es gerade mal 48 000 Euro.Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer in Höhe von 8000 Euro, ein Mehr bei der Gewerbesteuerumlage in Höhe von 4000 Euro, die Erhöhung der Verbandsgemeindeumlage um 16 000 Euro, der Kreisumlage um 5000 Euro, die Erhöhung der Personalkosten im Kindergartenbereich durch die Einrichtung einer dritten Gruppe von 12 000 Euro und die Kosten der Baulandumlegung, die dringend für die Aufwärtsentwicklung unserer Gemeinde notwendig und längst überfällig war mit 51 000 Euro, führen zu diesem Loch in unserer Haushaltskasse."Es müsse jedoch gesagt werden, dass nach den finanzstatistischen Daten der Gemeinden und Verbandsgemeinden auf Kreisebene, Bausendorf bei den Hebesätzen, den Umlagen, aber auch bei der Pro-Kopf-Verschuldung im unteren Bereich liege. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist von 170,15 Euro auf 205,66 Euro in 2003 angestiegen.Außerdem sei die Ortsgemeinde Bausendorf durch Grundstückskäufe in den letzten Jahren, die inzwischen aber auch abgeschlossen seien, im Bereich Mühlenflur zu fast 73 Prozent und im Hageflur ganz Eigentümer der Grundstücksflächen. Nach Abschluss der Umlegungsverfahren, die unmittelbar bevorstehen, sei durch Baugrundstücksverkäufe wieder mit einer Belebung der Finanzsituation und einem Abbau der Schulden zu rechnen. Insgesamt wurden in beide Bereiche rund 200 000 Euro durch den Ankauf von Bauerwartungsland investiert.Steinmetz machte auch einige Ausführungen zum bevorstehenden Bau der Schulturnhalle mit Dorfgemeinschaftshaus. Die Finanzierung der anteiligen Baukosten werde zum Teil über den Kreditmarkt und zum Teil durch Umschichtung von Gemeindevermögen vorgenommen.Entsprechende Verkehrswertgutachten mehrerer Gemeindeobjekte seien in Auftrag gegeben worden. Nach Vorlage werde der Gemeinderat über die Veräußerung des ein oder anderen Objektes zu beraten und zu beschließen haben."Die Gemeinde braucht den Fortschritt"

Abschließend stellte Steinmetz fest, dass der Fehlbedarf in Höhe von 121 000 Euro im Haushalt 2003 die Finanzsituation zunächst pessimistisch erscheinen lassen. Die Darstellung der Gesamtsituation sollte jedoch wieder etwas optimistischer stimmen und ermutigen, die anstehenden Projekte (Baulanderschließung, Bau des Dorfgemeinschaftshauses) mit Mut und Zuversicht anzugehen und zu verwirklichen.Steinmetz: "Unsere Gemeinde braucht den Fortschritt, wenn wir auf Zukunft eine aufstrebende Gemeinde bleiben wollen, in der sich unsere Bürgerinnen und Bürger wohl und zu Hause fühlen. Hierzu gehört auch die Integration aller Einwohner zu einer großen Dorfgemeinschaft."

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