Freie verlieren erste Machtprobe

NEUMAGEN-DHRON. Sachlichkeit, Menschlichkeit, Zusammenarbeit: Diese drei Worte sollen in den kommenden Jahren Markenzeichen des Verbandsgemeinderates Neumagen-Dhron sein.

Die konstituierende Sitzung des Verbandsgemeinderates Neumagen-Dhron begann gleich mit einer Machtprobe. Bei der Wahl zum zweiten Beigeordneten traten am Donnerstag zwei Bewerber an, die neu in den Rat eingezogen sind: Alfred Schwarz (Freie Bürger Liste) und Uwe Huppers (SPD). Die FBL war bei der Kommunalwahl am 13. Juni zur zweiten Kraft (fünf Sitze) nach der CDU (acht Sitze) aufgestiegen. Die SPD ist dagegen nur noch mit vier Mitgliedern im Rat vertreten. Doch das Wahlergebnis sprach eine deutliche Sprache. Auf Uwe Huppers entfielen 15 Stimmen, auf Alfred Schwarz sechs Stimmen. Die FBL bekam auch bei der Wahl zum dritten Beigeordneten zu spüren, dass sie nicht nur Freunde hat. Alfred Schwarz, der erneut nominiert wurde, aber keinen Mitbewerber hatte, bekam nur 13 Ja-Stimmen aber immerhin acht Neinstimmen. Die FBL-Leute schluckten die Enttäuschung runter. Alfred Schwarz warb für "Sachlichkeit und Menschlichkeit" bei der Aufgabe, den Standort der VG Neumagen-Dhron zu sichern. Mit nahezu den selben Worten hatten vorher Helmut Ludwig, der neue erste Beigeordnete, für seine Wahl gedankt. Ludwig (CDU), der bisher zweiter Beigeordneter war, erhielt 20 Ja-Stimmen (eine Nein-Stimme). Noch mahnender waren die Worte von Uwe Huppers: "Wir sollten uns bemühen, ein wenig mehr zusammenzuarbeiten. Die Selbstdarstellung sollte nicht so voran gestellt werden." Bürgermeister Hans Werner Schmitt, der nun einem Rat vorsteht, der auch in seiner Amtszeit gewählt wurde, sprach von einer Legislaturperiode, "die wir gemeinsam gestalten wollen". Schwerpunkte der Arbeit seien die Bereiche "Weinbau" und "Tourismus" aber auch Pflichtaufgaben wie Abwasserbeseitigung und Brandschutz. "Wir werden versuchen, sie ständig über aktuelle Themen zu informieren", sagte er aus Sicht der Verwaltung. Dass die Strukturen der Verwaltung nicht so greifen, wie sie sollten, wurde gleich zu Beginn der Sitzung deutlich, als Georg Heim (CDU) den Antrag stellte, einen Punkt der Tagesordnung zu verschieben. Darüber wurde diskutiert und abgestimmt, auch der zuständige Sachbearbeiter kam zu Wort. Dies geschah, bevor Bürgermeister Hans Werner Schmitt die Ratsmitglieder per Handschlag verpflichtet hatte. Die Gemeindeordnung sagt dazu aus, dass der Bürgermeister die Ratsmitglieder vor ihrem Amtsantritt verpflichtet. Die Worte "vor ihrem Amtsantritt" sind dabei fett gedruckt. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, hätte Schmitt den Antrag der CDU erst nach der Verpflichtung zulassen dürfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort