Fröhlich sein, Gutes tun

KLAUSEN. 26 Jahre Bolivien, zwei Jahre Kuba: Der heute in Klausen lebende Dominikaner Pater Adalbert hat noch immer die Beziehungen, um das Geld, das während des Eberhardsmarktes für Havanna zusammenkommt, in die richtigen Hände zu leiten.

 Seit vier Jahren aus Kuba zurückgekehrt und immer noch aktiv für dieses Land: Pater Adalbert.Foto: Petra Geisbüsch

Seit vier Jahren aus Kuba zurückgekehrt und immer noch aktiv für dieses Land: Pater Adalbert.Foto: Petra Geisbüsch

Es war ein Herzinfarkt, der Pater Adalbert 1999 nach Deutschland zurückkommen ließ. "Um mit der Bibel zu sprechen: Meine Stunde war noch nicht gekommen", sagt er trocken. Und die Stunden, die ihm noch bleiben, nutzt er immer noch für die christliche Nächstenliebe. Dominikaner sind seit 1517 in Kuba tätig

Auf dem diesjährigen Klausener Eberhards- und Nachtmarkt, den das Forum Klausen und die Marktkaufleute am kommenden Wochenende veranstalten, werden Lose für eine große Tombola verkauft. Hauptgewinn: Eine Reise für zwei Personen nach Kuba. Im zentralen Pavillon am Brunnen werden am Sonntag um 18 Uhr die Gewinner gezogen. Diesen Pavillon gestalten Klausener Frauen zu einer karibischen Cocktail-Bar um. Auch der Erlös der dort angebotenen Getränke geht direkt in den Pott der Kuba-Aktion. Doch damit nicht genug. Im August feiern die Marktkaufleute ihr internes Sommerfest: Frauen spielen im brasilianischen Trikot gegen ihre Männer. Durch die Trikot-Sonderanfertigung haben die Damen Werbefläche geschaffen. Die damit erwirtschafteten Gelder spenden die Fußballer und Fußballerinnen ebenfalls für Kuba. Pater Adalbert weiß genau, was er damit in Havanna "anrichten" kann. Die Dominikaner sind seit 1517 in Kuba tätig, gründeten im 17. Jahrhundert sogar Havannas Universität. Heute arbeiten sie in der kommunistischen Heimat Fidel Castros als Dozenten im Priesterseminar, als Seelsorger in der Hauptstadt und in Trinidad, sowie in der Krankenhausseelsorge, dort, wo sie möglich ist. In Pater Adalberts früherer Pfarrei "Jesus, der Arbeiter" haben Mutter-Theresa-Schwestern eine Armenküche eingerichtet. "Sie sorgen dafür, dass viele Bedürftige wenigstens eine gute Mahlzeit am Tag bekommen", weiß der Pater. Den Reis stiftet die indische Botschaft, Gemüse und hin und wieder Fleisch muss irgendwie dazugekauft werden. Das Geld aus Klausen wird dabei entscheidend helfen. Zwar sind ausreichend Ärzte im Land, die ihre fachmännischen Diagnosen stellen. Schwierig wird es jedoch mit der Beschaffung von Medikamenten. Durch den jahrzehntelangen Wirtschaftsboykott der Amerikaner fehlt es an allen Ecken und Enden - auch dabei helfen die Klausener jetzt mit. Und dann ist da noch ein Mann, der durch einen Unfall seit seinem 19. Lebensjahr querschnittsgelähmt zu Hause liegt. "Seine Mutter musste ihre Arbeit aufgeben, um sich um ihn kümmern zu können." "Benefiz-Cocktail" an der karibischen Bar

Pater Adalbert ist unglaublich froh, dass er mit den vereinten Kräften sinnvoller Aktionen in seinem persönlichen Umfeld immer wieder Not lindern kann. Und wird sich bestimmt auch selbst einen Cocktail an der karibischen Bar gönnen - es werden neben den alkoholischen auch nicht-alkoholische Drinks angeboten. Der dritte Klausener Nachtmarkt startet am Samstag, 28. Juni, ab 18 Uhr, am Sonntag ist der traditionelle Eberhardsmarkt von 11 bis 19 Uhr. Wer die Benefiz-Aktion für Kuba finanziell unterstützen möchte, kann das tun über das Konto des Forums Klausen bei der Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück: BLZ 587 512 30, Konto-Nummer 663 60 124, Stichwort: Kuba. Spendenquittungen können auf Wunsch ausgestellt werden.

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