Gemütliches Schmausen füllt die Kassen

BERNKASTEL-WITTLICH. An vielen Ecken wird gespart, an den Weihnachtsfeiern jedoch weniger. Kulinarisches zum Fest oder mehrtägige Ausflüge mit Weihnachtsbaumschlagen zählen vielerorts im Kreis zu den festen Einnahmequellen.

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu - Zeit, um abseits der alltäglichen Hektik gemütliche Stunden bei gutem Essen zu genießen im Kreis von Familie, Arbeitskollegen oder Vereinsfreunden. Zeit der Weihnachtsfeiern. Nicht in allen, aber in vielen heimischen Gastronomie-Betrieben haben diese Feiern, zu denen auch besondere Angebote gemacht werden, einen festen Platz im Terminkalender und auch im Wirtschaftsplan. Trotz Sparzwang hat sich daran nichts geändert. Wenn Familien, dann am zweiten Feiertag

Dieter Kettermann, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes und Chef des Alten Brauhauses in Bernkastel, versichert: "Die Weihnachtsfeiern bringen eine unverzichtbare Belebung des Weihnachtsgeschäftes im gastronomischen Bereich. Da wird nicht auf den Euro geschaut, da lassen die Firmen schon was springen für ihre Mitarbeiter." Der Zuspruch der Privatleute im Dezember auszugehen, sei eher rückläufig. Familien bevorzugten den zweiten Weihnachtsfeiertag. Dies bestätigen auch Jochen Rössling vom Bernkasteler Hotel zur Post und Irmgard Zirbes, Angestellte im Hotel Thomas in Hasborn. Zirbes: "An dem zweiten Weihnachtstag haben wir die Hütte immer voll." Grit Auer, Restaurantleiterin im Landhotel Steffen in Lieser, betont, dass die Gäste dabei großen Wert auf weihnachtliches Ambiente legten. Das Landhotel richtet Feiern aus für Gruppen bis zu über 100 Personen. "Der Chef geht auf die Wünsche der Gäste ein", nennt Auer eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen jeder individuellen Feier. Da zur Winterzeit nur noch wenige Touristen da seien, seien die Weihnachts- und Jahresabschlussfeiern unverzichtbar. Auch im Hotel-Restaurant Ehses in Zeltingen-Rachtig läuft das Geschäft mit den Weihnachtsfeiern gut. Egal ob teuer oder preisgünstig - "wir richten uns da ganz nach dem finanziellen Rahmen der Kunden", so Inhaber Stefan Ehses. Im Rachtiger Sängerheim scheint man sogar den viel beschworenen Aufschwung schon zu spüren. Werner Pazen vom Sängerheim erklärt: "In diesem Jahr läuft das Weihnachtegeschäft besser denn je." Weihnachts- oder Silvesterfeiern für Familien, Vereine oder kleinere Betriebe sind für ihn fester Bestandteil des Terminkalenders. Neue Ideen sorgen für volles Haus

Und bei diesen festen Terminen darf es auch schon mal etwas ausgefallener zugehen. Markus Reis vom Zeltinger Hof nennt Weinachtsbrunch-Buffet oder Silvester-Gala als Beispiele. Dass die Feiern bei ihm ab Mitte November sehr gut laufen, führt Reis auf solche besonderen Angebote zurück. Reis: "Wir warten immer wieder mit neuen Ideen auf, um die Gäste zu überraschen." Anders sieht es bei Frank Weiler vom Landhotel Maarblick in Meerfeld aus. Hier sind Feiern an Weihnachten eher zweitrangig. Weihnachtsgeldkürzung, Einsparungen bei den Betrieben - das alles wirke sich zudem in diesem Jahr spürbar negativ aus. Begrenzt euphorisch sieht auch Michael Molitor von "Molitors Mühle" in Manderscheid die Weihnachtsfeiern: "Es ist zwar nicht so, dass wir davon leben müssen, aber wir sind froh, dass es sie gibt." Eine Personengruppe sei jedoch ganz heiß auf Weihnachtsfeiern: die Amerikaner. Sie feiern ihre "Christmas-Parties", der nicht weit entfernte Flugplatz Spangdahlem lässt grüßen. Auch in Morbach gibt es ganz besondere Weihnachtsfeier-Aktivisten. "Dank dem Flughafen Hahn kommen immer mehr Engländer zu uns", stellt Hans-Joachim Rahn vom Hotel St. Michael erfreut fest. Rahn beherbergt häufig Gruppen von außerhalb, die die Feier kombiniert mit Übernachtung und Tannenbaumschlagen oder ähnlichem buchen. Die Engländer würden ihre Feiern mit dem Besuch von Weihnachstmärkten kombinieren. Schmunzelnd fügt Hotelinhaber Joachim Rahn hinzu: "Die Briten sind ganz verrückt auf Glühwein."

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