Großer Bahnhof im Klärwerk

LIESER/MARING-NOVIAND. Als wichtigstes ökologisches Projekt an der Lieser bezeichnete Staatsministerin Margit Conrad die Erweiterung der Gruppenkläranlage "Unteres Liesertal". Sie sei eine Investition in Lebensqualität und Infrastruktur einer attraktiven Kulturlandschaft.

Großer Bahnhof an der Gruppenkläranlage "Unteres Liesertal": Zur offiziellen Inbetriebnahme der erweiterten Anlage hatten sich die Mitglieder des Verbandsgemeinderates Bernkastel-Kues, die Ortsbürgermeister der angeschlossen Orte, Vertreter der beteiligten Behörden und Firmen, der einstige langjährige Werkleiter der ursprünglichen Kläranlage Lieser-Maring-Noviand, Julius Dusemund, sowie weitere Ehrengäste im Schatten des so genannten Faulturms versammelt.Erstes Ziel: Die Sanierung der Bäche und Flüsse

Bürgermeister Ulf Hangert erinnerte an wichtige Stationen in der Geschichte der Kläranlage "Unteres Liesertal". 1975 war die Anlage von den Kommunen Maring-Noviand und Lieser auf die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues übergegangen. 1984 kam auch die Verbandsgemeinde Wittlich-Land mit ins Boot. "Wir pflegen eine hervorragende Zusammenarbeit", betonte Hangert. Neben Lieser, Maring-Noviand, Mülheim, Brauneberg, Wintrich und Veldenz sind auch Platten und Osann-Monzel angeschlossen. Bald werden Burgen, Kesten Hirzlei und Thalveldenz folgen.Die Kläranlage hat einen Anschlusswert von 22 270 Einwohnereinheiten, davon sind 4970 von der VG Wittlich-Land. Die Anlage kann maximal 1,3 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser im Jahr aufnehmen und eine Wassermenge bis zu 486 Kubikmeter pro Stunde.Zunächst hatte die VG Bernkastel-Kues eine zweite Gruppenkläranlage in Mülheim geplant. Eine Wirtschaftlichkeitsstudie verdeutlichte aber: Eine zentrale Anlage ist die wirtschaftlichste Lösung. "Und sie erfüllt die Erwartungen", betonte Hangert. In den letzten zehn Jahren habe die Verbandsgemeinde 36 Millionen Euro im Bereich Abwasser investiert.Bis 2007 müssten weitere 15 Millionen investiert werden. "Deshalb meine Bitte an Mainz - bleiben sie uns gewogen", sagte Hangert. Bis 2007 soll die Verbandsgemeinde einen Anschlussgrad von 96 Prozent erreicht haben."Erstes Ziel ist die Sanierung unserer Bäche und Flüsse, auch zum Schutz der Nordsee. Wir müssen lokal investieren und global denken", forderte Staatsministerin Margit Conrad. Oberstes Ziel sei die Ökologie, wenn aber eine zentrale Anlage wie die im Liesertal ökonomischer sei, müsse dem Rechnung getragen werden. "Die Erweiterung der Anlage ist eine Investition in die Trinkwasserqualität, in die Lebensqualität und in die Infrastruktur einer attraktiven Kulturlandschaft", versicherte Conrad. Vor Jahren noch wäre die Mosel bei dem extrem warmen Wetter der letzten Wochen gekippt, gab Conrad zu bedenken. Dank der Anstrengungen der Klärwerke sei das verhindert worden.So habe die Mosel mittlerweile die Gewässergüte 2, das heißt, es gibt nur noch eine mäßige Belastung. Es gebe noch Einiges zu tun, sagte die Ministerin. Der Anlage "Unteres Liesertal" wünschte sie einen störungsfreien Betrieb.

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