Gute Lobby, weniger Geld

WITTLICH. Die Stadt muss sparen. Deshalb diskutierte der Stadtrat Wittlich jetzt ausführlich über mögliche Kürzungen bei der bislang vorbildlichen finanziellen Förderung der Vereine durch die Stadt Wittlich.

"Wittlich hat's", hieß ein Slogan. Bezogen auf die "Richtlinien der Stadt Wittlich", die die Vereinsförderung, Förderung der Städtepartnerschaften und nicht zuletzt die Gewährung von Zuschüsssen aus Jugendhilfemitteln regeln, hat die Stadt einiges geboten: An finanziellen Mitteln und Regeln, wie diese zu verteilen sind. Im Stadtrat sollten die Entscheidungen, wann für wen, für was, wieviel Geld fließt, neu beschlossen werden. Einerseits mit dem Ziel der Einsparungen, anderseits mit dem Ziel der Vereinheitlichung und auch besseren Planbarkeit der Ausgaben. Auf Vorschlag der CDU wurde die Abstimmung darüber vertagt. Hubert Thönes: "Wir haben noch Klärungsbedarf und wollen keine Unruhe ins Vereinsleben bringen." Ulrich Marmann und Margit Basten, CDU, forderten außerdem, die Höhe der Gesamtersparnis zu benennen: "Wenn wir darüber entscheiden sollen, ist das wesentlich." Kämmerer Hans-Jürgen Brachtendorf nannte rund 40 000 Euro. Michael Wagner, Grüne, betonte: "Ziel sollte doch auch sein, für alle Aktivitäten im kulturellen wie sportlichen Bereich einheitliche Förderlinien zu haben. Dann muss auch keiner mehr dem anderen neiden, 100 Euro mehr oder weniger zu haben." Elfriede Meurer, CDU, gab zu bedenken: "Für uns sind 1000 Euro ein relativ kleiner Betrag. Aber das tut den Vereinen mehr weh, als es uns gut tut." Und Dieter Burgard, SPD, regte an: "Wenn wir neue Richtlinien schaffen, sollten wir zeigen, wo die Stiftung aktiv werden kann." Er fügte an. "Bei der Kirmes hanben wir 47 000 Euro für wenige Tage ausgegeben, weil wir die tollste Musikgruppe genommen haben. Da könnten wir auch noch sparen." Der Beschluss über die geplanten Änderungen wurde vertagt.Das aktuelle Haushaltsdefizit von 3,9 Millionen Euro im Hinterkopf, hatten die Fachausschüsse unter anderem em-pfohlen:Kulturelle Vereine werden nur gefördert, wenn ihre Mitglieder überwiegend Wittlicher sind. Geförderte Vereine sollen einmal im Jahr kostenlos bei städtischen Veranstaltungen mitmachen. Sportvereine erhalten wie Musikvereine und Chöre pro Mitglied bis zum 18 Lebensjahr jährlich 2,50 Euro. Für nebenamtliche Übungsleiter gibt es einen Zuschuss von 95 Euro pauschal im Jahr, für Übungsleiter, die in Vollbeschäftigung hauptamtlich im Verein tätig sind, 250 Euro im Monat (bislang 409 Euro). Damit hat die Stadt ihre Förderung den Zuschüssen, die der Landessportbund zahlt, angepasst. In der Beschlussvorlage heißt es, in diesem Jahr seien 26 821,50 Euro an Übungsleiterzuschüssen an die Vereine gezahlt worden. Durch die Einführung von Pauschalbeträgen würden rund 16 800 Euro eingespart. Gestrichen wird die Übernahme der Unterhaltungskosten für vereinseigene Sportplätze. Davon sind Neuerburg und Lüxem betroffen, ein Zuschuss von 50 Cent pro Quadratmeter soll erhalten bleiben. Hier sollen laut Beschlussvorlage Kosten von 20 700 Euro entstanden sein, man könnte durch die Neuregelung 14 300 Euro jährlich sparen. Weitere Berichterstattung zum Stadtrat folgt.

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