Haarige Nacht

WITTLICH. Haarschnitt bei Vollmond: rein astrologisch die ideale Zeit für einen neuen Look. Vom ersten Wittlicher 24-Stunden-Haareschneiden profitiert allerdings neben der Kundschaft auch das Haus der Jugend.

Vor einigen Monaten wurde im Haus der Jugend eingebrochen; seitdem fehlt technisches Equipment im Wert von 11 500 Euro. Da die Versicherung nicht für den Schaden aufkommt, ist Eiegeninitiative gefragt. Gottlob gibt es immer wieder Menschen mit guten Ideen, die das Loch im Budget stopfen helfen: Schließlich sind erst rund 2000 Euro zusammen gekommen. Am Freitag nun lädt Friseurmeisterin Dorle Ehlen zum ersten Wittlicher 24-Stunden-Haare-Schneiden in ihren Salon ein. Der Clou dabei: 50 Prozent der Einnahmen dieser Nacht wird sie ans HdJ weiterreichen. Normalerweise schließt der Salon Ehlen um 19 Uhr. Am Freitag wird es dann jedoch erst so richtig losgehen: Von links wird Juliane Illigen aus der gleichnamigen Metzgerei anrauschen, im Gepäck jede Menge schmackhafte Snacks, von rechts Alwin Reitz mit speziell für diesen Abend kreierten Cocktails. Vor der Tür, auf dem Markt, werden andere Akteure am Werk sein.Breakdance auf dem Marktplatz

Hier bauen die "Breakdance-Suiciders" vom HdJ eine Bühne auf und präsentieren ihre Kunst. Im Schlepptau haben sie die "Little Suiciders": Fünf junge Nachwuchs-Breakdancer, die ihr Handwerk sowohl von den "alten" als auch in einer Gruppe des Wittlicher Turnvereins gelernt haben. Sie werden tanzen, so lange es hell ist - mindestens. Auch im Laden bleibt es in dieser Nacht nicht eben still: Von 21 bis 1 Uhr legen ein paar DJs ordentlich Musik auf. Später wird es gemütlicher. Was an anderer Stelle die "happy hour" ist, beginnt bei Dorle um 2 Uhr morgens und heißt Mondscheintarif. Die Preise fürs Haareschneiden, -färben, -tönen oder -dauerwellen purzeln auf 50 Prozent. Der Chefin stehen in dieser arbeitsreichen Nacht Otmar Erbes und drei weitere Mitarbeiterinnen zur Seite. Frisiert wird auf allen Etagen. Wer allerdings noch einen Termin ergattern möchte, muss sich ziemlich beeilen. "Ich bin schon seit ein paar Wochen ausgebucht!", meint Dorle Ehlen, und auch bei den anderen knubbeln sich die Anfragen. Das kreative Team verspricht, so viele Kundenköpfe wie eben möglich in dieser Vollmondnacht zu verschönern. Schließlich soll erstens das Haus der Jugend einen ordentlichen Betrag einfahren, und zweitens die Gunst der Stunde ausgenutzt werden: Vollmond ist schon rein astrologisch der ideale Zeitpunkt für Wellness, Entspannung und eine optische Veränderung.

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