Hilfe durch Begegnung

WITTLICH/BERNKASTEL-KUES. (red) Die Sorgen und Nöte eines Krankenhausaufenthaltes sind schwer alleine zu tragen. Aber was tun, wenn man keine näheren Angehörigen mehr hat oder wenn die Familie zu weit entfernt wohnt für einen Besuch im Krankenhaus?

Zunehmend sind es ältere Patienten, die sich im Kranksein plötzlich besonders einsam fühlen. Je nach Ursache der Krankheit oder Beschwerden, verlieren viele die gewohnte Eigenständigkeit in der Lebensführung. Gerade in dieser ungewohnten Lebenssituation werden neben einer kompetenten medizinischen und pflegerischen Versorgung andere Dinge zunehmend wichtig: Zeit für Gespräche, menschliche Nähe und eventuelle Hilfe mit kleinen Besorgungen. Bei dieser Aufgabe werden die Mitarbeiter des Cusanus Krankenhauses seit Anfang dieses Jahres durch den neu gegründeten ehrenamtlichen Patienten-Besuchsdienst unterstützt. Er ist nicht konfessionell gebunden und bietet Männern und Frauen jeden Alters die Möglichkeit, sich im speziellen Umfeld des Krankenhauses sozial zu engagieren. Auf Initiative von Hiltrud Kolz vom Förderverein des Krankenhauses trafen sich im Sommer 2004 erstmalig Vertreter der Pflegedienstleitung des Hauses, des Fördervereins sowie der Caritas Geschäftsstelle Wittlich, um über ein mögliches Konzept für einen Besuchsdienst zu beraten. Rainer Martini, bei der Caritas unter anderem verantwortlich für den Auf- und Ausbau ehrenamtlicher sozialer Dienste in den Gemeinden, brachte wertvolle praktische Erfahrungen in die Diskussion ein. Mit einem ersten Konzept wurden alle regionalen Pfarrämter über das Vorhaben informiert. Presseveröffentlichungen der Idee trugen ebenfalls dazu bei, dass zur ersten Informationsveranstaltung im November 2005 bereits 25 Teilnehmer begrüßt werden konnten. Bis heute haben sich 13 der damaligen Teilnehmer zum aktiven Engagement entschieden und besuchen ehrenamtlich seit Januar 2006 die Patienten des Cusanus Krankenhauses. Dabei können sich die Helfer frei entscheiden, auf welcher Station sie gerne eingesetzt werden möchten. Die benötigte Hilfe richtet sich nach der Erkrankung

Je nach Erkrankung unterscheiden sich die gesundheitlichen Beschwerden der Patienten und damit auch der benötigte Zuspruch oder die Hilfestellung durch den Besuchsdienst. "Caritas, als Dienst am Nächsten verstanden, wird in einem Patientenbesuchsdienst praktisch erlebbar", betont Rainer Martini und freut sich über die rege Teilnahme. Irene Baranowsky von der Pflegedienstleitung des Verbundkrankenhauses resümiert: "Wir sind den Helfern des Besuchsdienstes sehr dankbar, denn Ihre Aufgaben ergänzen die Tätigkeit unserer Ärzte und Pflegekräfte ideal. Beide Arbeitsfelder müssen ineinander greifen und dies ermöglichen wir durch eine enge Abstimmung zwischen dem Besuchsdienst und unseren Stationsleitungen". Unterstützt werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter durch regelmäßige Treffen, spezielle Schulungen, wenn gewünscht auch durch Aufsicht und erste Begleitung. Der Besuchsdienst ist für Interessenten jederzeit offen. Nähere Informationen dazu erteilen gerne Rainer Martini (Caritas Geschäftsstelle Wittlich, Telefon 06571/9155-18) und Irene Baranowsky (Stellvertretende Krankenpflegedirektorin Verbundkrankenhaus Bernkastel/ Wittlich, Telefon 06531/58-5300).

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