Investieren, sanieren und kassieren

Weil im Rahmen der Städtebau förderung keine weiteren Landeszuschüsse zu erwarten sind, muss für die Sanierung des Manderscheider Heimatmuseums eine andere Finanzierungsmöglichkeit gefunden werden.

 Mehr als 300 000 Euro würde die Sanierung des Manderscheider Heimatmuseums voraussichtlich kosten. TV-Foto: Uwe Hentschel

Mehr als 300 000 Euro würde die Sanierung des Manderscheider Heimatmuseums voraussichtlich kosten. TV-Foto: Uwe Hentschel

Manderscheid. (uhe) Die Botschaft der Aufsichts- und Dienstleistengsdirektion (ADD) Trier lässt wenig Spielraum für Interpretationen. "Es wurde dort unmissverständlich gesagt, dass es keine weiteren Städtebauzuschüsse mehr geben wird", sagt Manderscheids VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz, "denn alle Mittel wurden für die bisherigen Maßnahmen aufgebraucht." Die Sanierung des Heimatmuseums mit Förderung aus dem Städtebauprogramm sei damit vom Tisch, erklärte Schmitz dem Stadtrat, jedoch habe ihm "die ADD mit auf den Weg gegeben, Ausgleichsbeträge zu erheben", um so den Dachausbau zu finanzieren. Zur Kasse gebeten werden sollen dabei jene Bürger, deren Grundstücke durch die innerstädtische Sanierung möglicherweise eine Wertsteigerung erfahren haben. In Zusammenarbeit mit dem Katasteramt solle deshalb zunächst geprüft werden, ob und in welchem Umfang sich innerhalb der vergangenen 15 Jahren in den jeweiligen Sanierungsgebieten die Grundstückswerte entwickelt haben. "Wir wollen damit so schnell wie möglich beginnen, wobei ich denke, dass das einige Zeit in Anspruch nehmen wird", sagt der VG-Chef, der ohnehin nicht mit besonders hohen Einnahmen rechnet. "Die Verkehrswerte sind insgesamt - und damit auch in Manderscheid - in den vergangenen Jahren eher gesunken", fügt er hinzu, auch wenn seit Mitte der 90er Jahre zehn Millionen Euro in der Stadt verbaut worden seien. Diese Sanierung, die zu rund 80 Prozent vom Land bezuschusst worden sei, habe letztlich auch zur Verschuldung der Stadt beigetragen, weil die restliche Eigenleistung über Kredite finanziert worden sei, sagt Schmitz. "Doch dafür ist Manderscheid, was die Infrastruktur betrifft, gut in Schuss." Um den Haushalt nicht weiter zu belasten, empfiehlt er, von einer Vorfinanzierung über neue Kredite abzusehen und die Sanierung des Heimatmuseums bis auf weiteres zu verschieben. Dem stimmte der Rat zu.

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