Jetzt geht es ans Arbeiten

WITTLICH. "Wie geht es weiter?" "Was kann noch in diesem Jahr umgesetzt werden?" Tatendrang und Ungeduld war zu spüren beim Ergebnisforum zum Stadtmarketing in der Synagoge in Wittlich.

"Kein Schubladenpapier" soll er sein, der von der CIMAausgearbeitete Maßnahmenkatalog, betonte Bürgermeister RalfBußmer zu Beginn des Forums. Er erklärte weiter, dass die Stadtfür dieses Jahr bereits 250 000 Euro in Hinblick auf denMaßnahmenkatalog bereit gestellt habe. Auch andere positiveBeispiele, wie den geplanten "Dreck-Weg-Tag" am 5. April nannteBußmer. Gestaltung, Erreichbarkeit, Angebot und Erlebnis

Johannes Krick von der CIMA informierte das Publikum in groben Zügen über die vier Leitthemen des Kataloges: Gestaltung, Erreichbarkeit, Angebot und Erlebnis.

Zu jedem Punkt nannte er Zielsetzungen und Schlüsselmaßnahmen und nannte dazu Beispiele.

So könnten beispielsweise Blumenkübel eine Schlüsselmaßnahme bei der Gestaltung sein, die Einrichtung von Kreisverkehr eine Maßnahme für bessere Erreichbarkeit sein. Vor allem aber, und das betonte Krick mehrfach, müssten alle mitmachen.

Nach dieser Einführung in das Thema eröffnete Krick die Diskussionsrunde. "Das war mir zu pauschal", meldete sich auch gleich Helmut Simon zu Wort. Er habe sich mehr konkrete Vorschläge und Vergleichsbeispiele aus anderen Städten gewünscht. Krick verwies auf die Stellwände, an denen man Gelegenheit hatte, Einblick in den Maßnahmenkatalog zu nehmen. Dort gebe es auch Beispiele aus anderen Städten, sogar mit Telefonnummern, so dass man sich dort auch erkundigen könne.

Attraktive Umgebung schaffen

Dietmar Willmroth wollte wissen, wie man einen besseren Branchenmix erreichen könne. Krick betonte, dass man eine attraktive Umgebung schaffen müsse, dann käme auch attraktiver Handel in die Stadt. Außerdem sollten Leerstände aktiv beworben werden, so dass mögliche Investoren Informationen beispielsweise im Internet abrufen könnten.

"Gebündelt haben wir, wie geht es jetzt weiter?" wollte Franz-Karl Lütticken wissen. Bürgermeister Bußmer erklärte, dass man teilweise sogar mit der Umsetzung schon begonnen hätte.

Als Beispiele nannte der den Abriss des Hauses Schumacher und den Kauf eines Gebäudes in der Neustraße. Konzepte für eine Beleuchtung des Rathauses, einen Durchbruch von der Altneugasse zur Neustraße und eine Teilüberdachung der Neustraße lägen bereits vor.

Krick warnte davor, sich feste Termine zu setzen. In Forchheim beispielsweise sei man vier Jahre nach Erstellung eines Maßnahmenkataloges immer noch an der Umsetzung. Es sei aber wichtig, zu beginnen: "Es ist nicht fünf vor zwölf, aber der Zeiger läuft weiter." Rosemarie Henkel machte konkrete Vorschläge zur Umsetzung. Das Ganze müsse jetzt schnell in den Vorstand von Stadtmarketing Wittlich und dann Punkt für Punkt abgearbeitet werden. Die Aufgaben sollten an die Initiativgruppen weitergegeben werden. Dann müsse man sich Gedanken über die Prioritäten machen. Die Kundenbindungsmaßnahmen, die noch in diesem Jahr durchgeführt werden könnten, müssten für die Kaufstadt unter Priorität Eins stehen. Diese Vorschläge brachten ihr ein Lob des Bürgermeisters ein. "Sie haben das mit gesundem Menschenverstand zusammengefasst", sagte er. Jeder sei aufgefordert mitzumachen.

Es gab jedoch auch kritische Stimmen. Ulrich Jaeckel-Laurenze vermisste Vorschläge, die denjenigen nützen, die schon in Wittlich wohnen. Als Beispiele nannte er Maßnahmen für Schulen, Bildung und Sport. "Kultur ist nur unter dem Stichwort "Events" zu finden", bemängelte er. Es müsse eine Basis geben, damit die Menschen auch in der Stadt bleiben. Zaghafter Applaus zeigte, dass Jaeckel-Laurenze mit dieser Meinung wohl nicht ganz allein war.

Pflanzen und düngen

Ein anderes Problem sprach Georg Metzen an. Man habe 160 Aktionen aufgelistet, 30 bis 40 Punkte seien schnell durchsetzbar. Es brauche aber beispielsweise für die Begrünung auch die Gärtner, die pflanzen und düngen.

Leo Kappes von er Stadtverwaltung glaubte aber an die Umsetzung. "Wir setzen uns selber unter Druck", war er sicher. Auch Bürgermeister Bußmer meinte, dass man sich auch selbstkritisch an die eigene Nase fassen müsse.

Rosemarie Henkel zeigte sich weiter voller Tatendrang: "Jetzt geht es ans Arbeiten." Sie wollte aber auch wissen, von welchen Erfahrungen anderer man profitieren könne. "Warum Lehrgeld bezahlen, wenn es andere schon bezahlt haben?". Krick ermutigte sie aber, einfach den Schritt nach vorne zu machen und auch Bürgermeister Bußmer meinte, dass Angst ein schlechter Berater sei.

Gärtnern am Dreck-weg-Tag

Es meldete sich auch eine Neubürgerin aus Wittlich zu Wort. Sie würde ja gerne gärtnern, wisse aber nicht wann und wie. Sie wurde auf den Wittlicher "Dreck-Weg-Tag" hingewiesen, bei dem alle Bürger aufgerufen sind, sich an der Reinigung der Straßen zu beteiligen.

Klaus Nummer appellierte an die Stadt, die Pläne mit dem im Haushalt dafür bereitgestellten Geld auch wirklich in Angriff zu nehmen: "Am Jahresende soll das Geld verbraten sein". Dem entgegnete Bußmer, dass man aber nicht "den billigen Jakob" machen wolle, sondern auch qualitativ gut arbeiten solle.

Das richtige Schlusswort fand Susanne Reis: "Ich habe das Gefühl, das sich jetzt wirklich etwas tut".

Wer sich für den Maßnahmenkatalog interessiert, hat demnächst im Foyer der Stadtverwaltung Wittlich Gelegenheit, sich einzulesen. Dort ist eine Ausstellung des Maßnahmenhandbuches geplant. Dort kann dann jedermann nachschauen, welche Ideen Wittlich voran bringen sollen.

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