Jetzt ist der "Mühlen-Klaus" gefragt

WITTLICH. Seit dem letzten Hochwasser stehen Wanderer, Radler und Spaziergänger verwundert vor der gesperrten Lieserbrücke an der Bastenmühle. Das soll sich bald ändern.

 Der Brückenaufgang steht wieder und ist komfortabler als zuvor. Doch morsches Holz muss noch ersetzt werden, bevor das Überqueren der Lieser an dieser wichtigen Stelle wieder möglich ist.Foto: Petra Geisbüsch

Der Brückenaufgang steht wieder und ist komfortabler als zuvor. Doch morsches Holz muss noch ersetzt werden, bevor das Überqueren der Lieser an dieser wichtigen Stelle wieder möglich ist.Foto: Petra Geisbüsch

In ehrenamtlicher Arbeit haben THW, Feuerwehr und Ingenieur Udo Reihsner nun den ersten Schritt zur Wieder-Begehbarkeit getan. Schweres Gerät zeugte von reger Betriebsamkeit im Interesse der wandernden Bevölkerung. Das letzte, schwere Hochwasser hatte die Stufen hinauf zur Brücke in Richtung Felsenburg mit sich gerissen. Seitdem war die Brücke gesperrt: Die Familie Neuerburg, Eigentümer der Brücke, hatte sich Hilfe suchend an die Stadt gewandt. Mit Erfolg, wie der Trierische Volksfreund damals berichtete. Da die Begehbarkeit der Brücke von allgemeinem Interesse sei, hatte Bürgermeister Ralf Bußmer alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen neuerlichen Aufstieg zu gewährleisten. Am Samstag war es soweit. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks montierten den Aufgang an die noch immer stehende Brücke.Kinderwagen- und radlerfreundlicher Aufgang

"Mit der Fertigstellung des Aufstieges waren in den vergangenen Wochen rund ein Dutzend Leute beschäftigt", berichtet Reinhold Maas von der städtischen Ordnungsbehörde. Ingenieur Udo Reihsner hatte sich um die Statik gekümmert, die Stadt alles notwendige Material gestellt, Feuerwehr und THW hatten den Brückenaufgang nach Reihsners Plänen zusammengebaut - alles in ehrenamtlicher Arbeit. Nach ihrer Motivation für so viel unbezahlten Einsatz befragt, gaben sämtliche Beteiligten ähnliche Antworten. Schließlich wisse man persönlich diesen Platz am Wasser zu schätzen. Hin und wieder sitzt offenbar jeder einmal auf den Holzbänken und genießt das Plätschern der Lieser samt dem obligatorischen Getränk, das der Mühle längst den Namen "Viezmühle" verliehen hat. Außerdem ist die Brücke für die Rad- oder Wandertour ein wichtiger infrastruktureller Punkt: Ohne sie geht es nicht über den Fluss. Der neue Aufgang zur Treppe ist kinderwagen- und radlerfreundlich gehalten. Statt der früheren Stufen hat Reihsner die im dritten Jahrtausend gefragtere, schräg ansteigende Lösung gewählt. Junge Familien und Mountainbiker wird's freuen. Allerdings müssen sie alle bis zur endgültigen Öffnung der Lieserbrücke noch ein wenig Geduld aufbringen.Bei der Anbringung des Aufstiegs erwiesen sich die Längskanthölzer der Brücke, auf denen die Holzbohlen aufliegen, als derart morsch und hinfällig, dass nun der Einsatz von Klaus Neuerburg gefragt ist. Der erklärte sich auf Nachfrage bereit, schnellst möglich für die Begehbarkeit zu sorgen. Bis adäquate Bohlen angeliefert werden, können noch einige Wochen ins Land streichen: Lange wird es jedenfalls nicht mehr dauern, und die störende Sperrung von Seiten der Felsenburg hat endlich ein Ende. Einheimische und Touristen können jedenfalls zuversichtlich sein, dass sie noch in diesem Sommer hier die Lieser überqueren können.

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