Jüdische Friedhöfe im Blick

ZELL. (red) Friedhöfe sind oft nur noch das einzige Zeugnis jüdischen Lebens. An der Mosel existieren etliche – in mehr oder weniger gutem Zustand. Die Fotoausstellung, die am Sonntag, 6. November, in der Synagoge in Zell eröffnet wird, beschränkt sich auf die jüdischen Friedhöfe in Bernkastel, Bullay, Beilstein und Wittlich.

Die Friedhöfe liegen in der Regel versteckt oder abseits. Auf vielen Grabsteinen liegen Kiesel, dies erinnert an den Brauch, als die Israeliten 40 Jahre durch die Wüste Sinai zogen und ihre Toten im Sand begraben mussten; damit die Schakale ihre ewige Ruhe nicht störten, schichteten die Angehörigen Steine auf die Grabstelle. Am Sabbat und an jüdischen Feiertagen bleibt der Friedhof geschlossen, diese Tage dienen der Besinnung oder der Freude, weniger der Trauer. Ein Jahr nach dem Begräbnis wird der Grabstein errichtet. Die Friedhöfe Bernkastel und Wittlich werden von der Trierer, die von Bullay und Beilstein von der Koblenzer Jüdischen Kultusgemeinde betreut. Die Ausstellung in der Zeller Synagoge widmet sich den Symbolen, aber auch den verstorbenen Mitbürgern des Mittelmoselraumes, denen der Schrecken des Holocaust und die Verfolgung durch die Nazis erspart blieb. Der Fotograf Hartmut Paeger, geboren 1950 in Oldenburg, heute Lehrer an der Hauptschule Zell, widmet sich ausschließlich der anspruchsvollen Schwarz-Weiß-Fotografie. Landschaften und Detailstudien sind sein bevorzugtes Metier. Die Ausarbeitung der Aufnahmen übernimmt er selbst im eigenen Labor, wobei er besonders hohe Maßstäbe an Material und Qualität legt. Vernissage ist am Sonntag, 6. November, 11 Uhr. Die Ausstellung in Zell, Jakobstraße 11 (Eingang hinter dem Schloss), ist samstags von 15 bis 17 Uhr im Zeitraum 9. November bis 3. Dezember geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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