Wer wie Ürzig schuldenfrei ins neue Haushaltsjahr startet, braucht anstehende Investitionen nicht zu scheuen. Die Gemeinde mit einer aktuellen Pro-Kopf-Verschuldung von null Euro hat sich daher für 2007 auch einiges vorgenommen. Absolute Priorität genießt laut Ortsbürgermeister Arno Simon das Neubaugebiet "Vor'm Wehrbüsch". 185 000 Euro sind allein für die Erschließung im Haushalt eingestellt. Weitere 70 000 Euro kalkuliert die Gemeinde für den Kauf von Grundstücken ein. Kein Wegepfennig, keine höheren Beiträge

Nächster dicker Brocken des Vermögenshaushalts mit einem Volumen von 650 000 Euro sind 100 000 Euro für den Ausbau der Straße "Im Wiesengrund". In der Summe kaum günstiger wird der neue Themenwanderweg im Bereich des Ürziger Gewürzgartens ausfallen. Dank des 60-prozentigen Zuschusses aus EU-Mitteln des "LeaderPlus"-Programms kommt die Gemeinde aber trotz der Summe von 98 600 Euro relativ günstig dabei weg. Bedeutsam für den Ort ist laut Simon aber auch der 2007 vorgesehene Ausbau der Landesstraße 87, die in Richtung Kinderbeuern durch den Flecken "Bahnhof Ürzig" führt. Da der mit 150 000 Euro veranschlagte Ausbau samt Gehweg und Radweg erfolgen soll, wird auch das historische Bahnhofsgebäude wieder etwas mehr in den Blick rücken. Abgesehen von diesen Großprojekten will Ürzig aber auch etliche kleinere Vorhaben realisieren. So stehen für den Kinderspielplatz 4000 Euro bereit, für neue Fenster im Jugendraum 3000 Euro und für den Wohnmobilstellplatz 2000 Euro. Weitere je 5000 Euro fließen in Restarbeiten an der neuen Bootssteganlage sowie ins Gewerbegebiet und in Ürzigs Straßenbeleuchtung. Erneuert werden sollen zudem der Wirtschaftsweg "Zum Rastel" (17 000 Euro) und die Heizung im Dorfgemeinschaftshaus (1600 Euro). Der Kredit von 108 000 Euro, den die Gemeinde für ihre vielen "Baustellen" aufnehmen will, soll über den Verkauf von Grundstücken im Neubaugebiet getilgt werden. Denn die ersten Bauwilligen haben bereits Interesse bekundet. Außerdem verfügt die Gemeinde noch über zweckgebundene Rücklagen in Höhe von 75 000 Euro. Dank der "guten Finanzstruktur der Gemeinde" werden die Bürger laut Simon weder bei den Steuern höher als bisher zur Kasse gebeten noch müssen sie Beiträge für Wirtschaftswege zahlen. Schließlich weist der Ürziger Verwaltungshaushalt trotz eines Volumens von 723 100 Euro in Einnahmen wie Ausgaben kein Defizit aus. Im Vorjahr konnte die Gemeinde sogar das Defizit aus 2005 ausgleichen - immerhin 77 000 Euro - und darüber hinaus 70 000 Euro in die Rücklagen stecken. Bedauerlich ist laut Simon nur, dass der höheren Einkommensteuer (25 000 Euro mehr als 2006) und den Schlüsselzuweisungen des Landes (47 000 Euro) die um 40 000 Euro höheren Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde gegenüber stehen. Umso mehr freut es ihn daher, dass Ürzig dennoch erneut den Ausgleich schafft.