Kinheim will Touristen zum Römergott locken

Die Gemeinde Kinheim will attraktiver für Touristen werden. Oberste Priorität hat dabei die erneute Freilegung der römischen Villa im Ortsteil Kindel. Der promovierte Archäologe Karl Josef Gilles hat in einem Vortrag über die Pläne berichtet.

 In Kinheim steht eine Kopie des Reliefs, das den Gott Sucellus zeigt. Das Original befindet sich im Landesmuseum in Trier.TV-Foto: ARCHIV/WINFRIED SIMON

In Kinheim steht eine Kopie des Reliefs, das den Gott Sucellus zeigt. Das Original befindet sich im Landesmuseum in Trier.TV-Foto: ARCHIV/WINFRIED SIMON

Kinheim. Um die erneute Ausgrabung der römischen Villa vorzubereiten, hatte Ortsbürgermeister Jens Stamm den Archäologen Karl-Josef Gilles vom Rheinischen Landesmuseum Trier nach Kinheim eingeladen. Gilles war 1976 maßgeblich an den Ausgrabungen des Reliefs des Weingottes Sucellus beteiligt.

Im Joseph-Bechtel-Haus in Kinheim waren fast 100 Zuhörer zugegen, als der Wissenschaftler nochmals Einzelheiten von dem für Kinheim so bedeutenden Fund aufzeigte. Die Besucher in Kinheim fühlten sich in die Römerzeit um 300 nach Christus zurückversetzt, als der gallo-römische Schutzgott der Winzer, Sucellus, in Kinheim verehrt wurde. Bei dem spannenden Vortrag des Wissenschaftlers wurden anhand vorhandener Kartenskizzen und Dias die Fundstelle und der Grundriss der römischen Villa nochmals aufgearbeitet. Gilles beantwortete viele Fragen zu Sucellus und gab Hinweise zu weiteren möglichen Fundstellen.

Die Gemeinde Kinheim will nunmehr eine erneute Ausgrabung der römischen Villa südlich des vorhandenen Weges im Ausgrabungsgebiet in Angriff nehmen. Dabei kann sie auf die Kenntnisse von Hans Ehses aus Rachtig zurückgreifen, der 1976 bei den Ausgrabungen mit Gilles in einem Team zusammengearbeitet hatte.

Um die römische Villa und den Fundort des Sucellus attraktiver zu präsentieren, sollen Rundwanderwege angelegt werden, die zu den römischen Funden in der Gemeinde wie den Resten der Mühle im Distrikt Höhl und zu den Römergräbern führen. Nähere Einzelheiten dazu sollen in den nächsten Sitzungen des Gemeinderates besprochen werden. khg

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