Klärschlamm statt Gülle

MANDERSCHEID. (sos) Klärschlamm im Gewässer ist eine Belastung für die Umwelt. Wie viele Liter bei dem Unfall am Montag in die Umwelt gelangte, ist nicht geklärt (der TV berichtete).

Fest steht, dass das an der Brücke in Niedermanderscheid umgekippte Fass 11 000 Liter fasste. Die VG-Verwaltung Manderscheid informiert, dass die Entsorgungsfirma Ruppenthal aus Mülheim etwa 3000 bis 4000 Liter weggesaugt habe. Es habe sich nicht um Gülle sondern um Klärschlamm aus der Manderscheider Kläranlage gehandelt. Bei Gülle wären die Folgen gravierender gewesen. Günter Schmitz, VG-Verwaltung: "Wir können nicht sagen, welche Menge in die Lieser geflossen ist. Ein Teil ist auch direkt in die Kläranlage gelangt. Die Anlage hat das gut verkraftet. Es kam zu keinen Störungen." Lothar Hemmler, Vorsitzender des Angelvereins, war gegen 18 Uhr am Unfallort. Die zehn Vereinsmitglieder haben ab der Brücke die Lieser zwei Kilometer abwärts gepachtet ebenso wie den etwa ein Hektar großen Burgweiher. "Dort gibt es Karpfen, Schleien, Forellen, Frösche und sogar handgroße Süßwassermuscheln", sagt Lothar Hemmler. Am Montagabend hat er den Schieber runtergefahren, der den Zufluss zum Weiher abdichtet. "Die Lieser war ganz schön braun. Auf der gesamten Breite war der breiige Klärschlamm zu sehen", meint der Angler. Außerdem führe der Fluss zur Zeit nicht viel Wasser. Wie es am Weiher aussieht, wollte er am gestrigen Abend prüfen. Einige Kilometer flussabwärts liegt die Schladter Mühle. Dort hat man nichts von einer Verschmutzung gemerkt. Die Feuerwehr Manderscheid, die mit zwölf Leuten von 16.45 bis gegen 21 Uhr im Einsatz war, geht von geringen Folgen aus. Wehrführer Manfred Metzgeroth: "Da, wo der Traktor lag, war ein Gulli, der unter der Brücke in einen Seitenbach der Lieser führt. Den haben wir abgedichtet und zehn Säcke Ölbindemittel verteilt." Da die Feuerwehr durch ihr frühes Eintreffen auslaufenden Diesel sofort gebunden habe und ein Teil des Klärschlamms in die Kläranlage zurück geflossen beziehungsweise abgesaugt worden sei, habe die Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung keine Proben gezogen, sagte gestern Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, auf TV -Nachfrage.

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