Klares Bekenntnis zum Gymnasium

TRABEN-TRARBACH. Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hat "erhebliche Bedenken" gegen die Pläne, in Zell eine Integrierte Gesamtschule (IGS) und in der Verbandsgemeinde Kirchberg eine gymnasiale Oberstufe einzurichten. Dies hätte negative Auswirkungen auf zukünftige Schülerzahlen am Gymnasium Traben-Trarbach.

Die Schulleitung des Gymnasiums Traben-Trarbach ist in heller Aufregung. Grund: In Zell soll eine Integrierte Gesamtschule (IGS) mit der Möglichkeit, dort das Abitur zu machen, eingerichtet werden. Ferner gibt es in der VG Kirchberg Bestrebungen, eine gymnasiale Oberstufe anzubieten. Der Leiter des Gymnasiums, Heinz Herrmann, sieht die Existenz seiner Schule gefährdet, weil ein sehr großer Teil der Schüler aus den Regionen Zell und Hunsrück kommen (der TV berichtete). Nachdem der Verbandsgemeinderat und der Stadtrat Traben-Trarbach solche Pläne bereits kritisiert haben, äußert nun die Kreisverwaltung ebenfalls erhebliche Bedenken gegen die Bestrebungen aus den Nachbarlandkreisen. Auf TV-Anfrage schreibt die Kreisverwaltung: "Die mögliche Realisierung der IGS in Zell sowie einer gymnasialen Oberstufe im Bereich Kirchberg/Sohren hätte auf die zukünftigen Schülerzahlen am Gymnasium Traben-Trarbach erhebliche Auswirkungen, denn über 50 Prozent der Schüler kommen aus den beiden Nachbarkreisen Cochem-Zell und Rhein-Hunsrück-Kreis." Die Kreisverwaltung hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier in einem Schreiben auf diese Situation hingewiesen und erhebliche Bedenken vorgetragen. Das Gymnasium Traben-Trarbach sei eine unverzichtbare Infrastruktureinrichtung des Landkreises. Der Kreis hat in den vergangenen zehn Jahren rund 1,5 Millionen Euro neben den jährlichen Unterhaltungsaufwendungen investiert. Vor dem Hintergrund der positiven Schülerzahlen hatten die Kreisgremien ferner beschlossen, die Schulsportsituation am Gymnasium durch einen Erweiterungsbau/Sanierungsmaßnahme zu verbessern."Brauchen nicht noch mehr Schulen"

Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, Otto Maria Bastgen, spricht sich deutlich für den Erhalt des Gymnasiums Traben-Trarbach aus. Die gute Schulstruktur in Traben-Trarbach mit dem Gymnasium dürfe nicht ohne Not in Frage gestellt werden. Bastgen gegenüber dem TV: "Auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung muss man nicht noch weitere Schulen gründen." Zell und Kirchberg seien bisher mit dem Gymnasium Traben-Trarbach sehr gut gefahren. Bastgen: "Wir stehen hinter dem Schulstandort Traben-Trarbach." Unterdessen haben sich die Cochem-Zeller Landtagsabgeordneten Heike Raab (SPD) und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, Karl-Heinz Simon, erneut für die Einrichtung einer IGS in Zell ausgesprochen. Eine solche Schule könne die Bildungslandschaft der Mittelmosel bereichern. Die in dieser Woche angelaufene Elternbefragung in der Region Zell stoße auf großes Interesse.

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