Klassiker leicht zugänglich

KINHEIM. Nach drei Jahren Abstinenz begeisterten die Musiker von "Kunnem Brass" in der gut besuchten Kirche zu Kinheim. Anhaltender Applaus und stehende Ovationen waren der Lohn für ein beeindruckendes Konzert.

 Als Blechbläser-Quintett mit Schlagzeug-Begleitung begeisterte "Kunnem Brass" in der Kinheimer Kirche. Manfred Michels und Silke Breidenbenden komplettierten mit ihrem Gesang das Konzert. TV-Foto: Claudia Müller

Als Blechbläser-Quintett mit Schlagzeug-Begleitung begeisterte "Kunnem Brass" in der Kinheimer Kirche. Manfred Michels und Silke Breidenbenden komplettierten mit ihrem Gesang das Konzert. TV-Foto: Claudia Müller

"Wenn wir ein leichtes Beben mit unseren Blechinstrumenten bei Euch auslösen, dann haben wir unser Ziel erreicht", wünscht sich Christian Vogt, der in einer lockeren, beschwingten Art das Programm moderierte. Gemeinsam mit Olaf Kaufmann und Stefan Molitor (Trompete), Adrian Vogt (Bariton), Christian Griebler (Schlagzeug) und Christian Michels (Tuba) begeisterte Christian Vogt mit der Posaune. Fanfarenartig begannen sie mit "The Theme from JAG", auch als Titelmusik einer amerikanischen Fernsehserie bekannt. "Aida Trumpet's", eine Sammlung aus Carmenmarsch, Triumphmarsch und Pilgerchor, spielten sie nicht in der ursprünglichen Marschform, sondern verswingt im eigenen Arrangement. So präsentierten sie aus den anspruchsvollen Klassikern leicht zugängliche Kost. Schlag auf Schlag, gespickt mit einer witzigen Moderation, ging es weiter.Musik mit viel Frische und Lebendigkeit

Feinfühlig spielten sie Klassiker aus der Ära des Jazz "A Tribute to Frank Sinatra" und begeisterten mit "Lassus Trombone", einem Posaunensolo mit viel Frische und Lebendigkeit. Besondere Erinnerungen weckten die Kinheimer mit einem umfangreichen Ausflug in die Welt der Kinderlieder und "Mouse and friends". "Schön, dass so viele Kinder hier sind", freute sich Vogt, schließlich könne man nicht früh genug mit Musik anfangen. Beim "Big Spender" und "Out of Africa" sangen Silke Breidenbenden und Manfred Michels. Es ist die Vielfalt der Klangfarben, mit denen die Musiker die Kirche füllen. Ihre Vorbilder sind Canadian Brass und German Brass, ein Höhepunkt der Formation Kunnem Brass war der Auftritt in Moskau im Jahr 2001. Der Anfang von Kunnem Brass war 1988 mit barocker Turmmusik, seit 1997 geben sie als Blech-Quintett regelmäßig Konzerte. Geheimnisvoll begannen Posaune und Tuba bei "The Pink Panther", im Takt schnipsten die Zuhörer mit und machen Lockerungsübungen für das Weinglas nach dem Konzert. Der Umtrunk nach dem Konzert war vom Pfarrgemeinderat getreu dem Motto "durch die Gurgel für die Orgel" organisiert. Die Zuhören waren begeistert. "Das war perfekt", erzählt Christian Lässer aus Finsterthal im Taunus begeistert, "super, wie profihaft sie zusammen gespielt haben". "Der weite Weg hat sich gelohnt", sind sich Ralf und Annette Bartzen aus Köln sicher. "Total cool fand ich die Kinderlieder", sagt Annette Bartzen, und ihr Mann fügt hinzu: "Das man mit so wenigen Instrumenten so viel rüberbringen kann- einfach genial."

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