Klinik entlässt ihr Personal

BAD BERTRICH. (pie) Dank der Glaubersalz-Quelle gesundet zwar mancher Patient in Bad Bertrich, doch jetzt krankt eine große Klinik: Der "Römerkessel" stellt zum Monatsende den Betrieb ein und hat seine 35 festangestellten Mitarbeiter entlassen.

Grund für die Kündigungen sind, so Verwaltungsleiter Wolfgang Kammerer, "dringend notwendige bauliche Sanierungsmaßnahmen". Nach zuverlässigen Informationen, die der Verwaltungschef allerdings nicht bestätigen wollte, wurde beim Bau der Klinik Anfang der 70er Jahre Asbest verwendet. Kammerer sagte lediglich: "Die Maßnahme ist keine freie Entscheidung, sondern aufgrund gesetzlicher Vorschriften unvermeidbar." Die Sanierung dauere mindestens ein Jahr und lasse in dieser Zeit keinen Klinikbetrieb zu. "Deshalb mussten wir unser Personal leider freisetzen." Für einige Angestellte sind Ersatzarbeitsplätze gefunden worden. Der "Römerkessel", eine Reha-Fachklinik für Innere Medizin und Anschlussheilbehandlung, gehört mit seinen 99 Betten zu den fünf großen Kliniken in Bad Bertrich und ist bis zuletzt "mit Patienten ausgelastet", wie Kammerer betont. Bei 25 000 Übernachtungen pro Jahr ist die Klinik für Bad Bertrich ein enormer wirtschaftlicher Faktor. Kurdirektorin Ulrike Fergen hofft, dass der Bedarf an Reha-Plätzen "in Kooperation mit anderen Kliniken" aufgefangen werden kann. Zumindest nimmt die "Klinik am Park", Fachklinik für Innere Medizin, Kardiologie und Orthopädie, am 7. August ihren Betrieb wieder auf. Das Haus mit einer Kapazität von 105 Betten ist ebenfalls wegen einer Grundsanierung seit April geschlossen. Ein Teil der Belegschaft durfte bleiben, andere mussten gehen. "Das wäre sonst finanziell nicht verkraftbar gewesen", bedauert Geschäftsführer Horst Stibbe. Nach viermonatiger Sanierung des Hauses ("das war schlimmer als ein Neubau") blickt er zuversichtlich in die Zukunft und will zusätzliches Personal nach und nach einstellen.

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