Kunst und Moselwein

ZELTINGEN-RACHTIG. Dass Kunst und Wein eine prächtige Einheit bilden, zeigt sich auch im Weingut Albert Gessinger. Dort präsentieren Künstler aus Belgien Aquarelle und Holzplastiken.

 Die belgischen Künstler Roger de Clercq und Erik Debbaudt stellen im Weingut von Albert Gessinger aus. De Clercq präsentiert Holzschnitzarbeiten und Debbaudt Aquarelle.Foto: Petra Geisbüsch

Die belgischen Künstler Roger de Clercq und Erik Debbaudt stellen im Weingut von Albert Gessinger aus. De Clercq präsentiert Holzschnitzarbeiten und Debbaudt Aquarelle.Foto: Petra Geisbüsch

Auf demRückweg von einer Italien-Reise verbrachte ein Weinliebhaber ausBelgien die letzten Urlaubstage im Weingut von Albert Gessingerin Zeltingen. Dort schmeckte ihm der Wein so gut, dass er ihn nunkünftig von der Mosel bezieht. Doch damit nicht genug: ImSchlepptau dieses Belgiers kosteten immer mehr seiner Freunde undBekannten den Riesling. Unter ihnen auch Roger de Clercq und ErikDebbaudt. "Der edelsüße Riesling ist mein absoluter Favorit geworden", sagt der Holzschnitzer de Clercq und schwenkt sein Weinglas. Dabei war er wie Debbaudt mehr französischen Rotwein gewöhnt. De Clercq ist ein sehr bekannter Künstler. Er exportiert seine Werke in die ganze Welt. Aufträge kommen aus Europa und Südafrika. Dass der Mann aus Leidenschaft arbeitet, ist auf Fotos seines Hauses erkennbar: Nicht nur Fensterläden und Eingangsschild sind kunstvoll in Holz gearbeitet. "Da habe ich mich in Oberammergau inspirieren lassen." Die Küche, ganz in Lindenholz gehalten, das de Clercq im Barock-Stil bearbeitet hat, lockt Busse mit Neugierigen.

Der 1938 geborene Debbaudt studierte seine Kunst auch, wagte allerdings nie den Schritt in die Freiberuflichkeit. Inzwischen lebt der ehemalige Lehrer im Ruhestand in einem Haus an der Nordsee. Wie sehr er das Wasser liebt, drückt er auch in seinen Aquarellen aus. Ob das Meer oder die Mosel: Wasser kommt fast überall vor. Meist arbeitet er in der Gouache-Technik, das heißt, nicht allein mit der bei Aquarellen üblichen zarten Transparenz. Debbaudt greift auch zu deckenden Farben und verleiht seinen Bildern so eine deutliche Farbigkeit.

Das Ehepaar Gessinger hofft zu Ostern auf regen Besuch im alten Gutsgebäude mit seinem 300 Jahre alten Gewölbekeller. Die Wirtschaftsflaute, meinen die beiden, könnte so auch ein wenig Gutes haben: Wenn mehr Menschen zu Hause blieben, anstatt ins Auslands zu fahren, bestünden bessere Chancen auf ein großes Interesse an ihrer Ausstellung.

In jedem Fall wissen die Beteiligten schon jetzt, dass es im kommenden Jahr eine Folgeveranstaltung geben wird.

An Ostersamstag und -sonntag öffnen die Gessingers ab 10 Uhr ihre Pforten in der Straußwirtschaft im alten Gutsgebäude in der Fährstraße. Die Künstler selbst sind anwesend und beantworten Fragen.

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