Landrat Huwer wirft SPD Irreführung vor

COCHEM-ZELL. "Was die Kreis-SPD zur Zeit in Sachen Kreissparkasse der Öffentlichkeit weismachen will, ist an bewusster Irreführung und Scheinheiligkeit nicht zu überbieten." Mit dieser Aussage reagiert Landrat Eckhard Huwer auf die gestern veröffentlichten Vorwürfe der Sozialdemokraten.

Eckhard Huwer hat den Fehdehandschuh aufgenommen und denkt offenbar überhaupt nicht an Rücktritt, wie von der SPD gefordert. Vielmehr sei diese Forderung "schäbig", weil die SPD versuche, von sich abzulenken und einseitige Schuldzuweisungen zu machen. Tatsächlich aber seien Landtagsabgeordnete Heike Raab und Kreistags-Fraktionsführer Karl-Heinz Simon im Verwaltungsrat an allen getroffenen Entscheidungen beteiligt gewesen", unterstreicht der Landrat. Für "nicht nachvollziehbar" hält er die Auffassung der SPD, die Kreissparkasse hätte angesichts des im Jahre 2002 eingetretenen Verlustes alleine weitermachen sollen. "In Anbetracht des Fehlens jeglicher Reserven war es in einer für die Banken ohnehin schwierigen Zeit nicht möglich, den Verlust aus eigenen Kräften zu schultern", so Landrat Huwer. Auch was die Höhe des jetzt feststehenden Verlustes angeht, weist er die Vorwürfe der SPD entschieden zurück. "Ich habe immer erklärt, dass der bei der Kreistagssitzung am 11. Dezember genannte Verlust von 12,1 Mio Euro nicht das endgültige Ergebnis ist. Auf eine diesbezügliche Frage des SPD-Kreistagsmitgliedes Horst Hoffmann habe ich sogar ausdrücklich bestätigt, dass der prognostizierte Verlust von 12,1 Mio Euro nur als vorläufig anzusehen ist und dass damit auch die Beträge, die zur Verlustabdeckung erbracht werden müssen, nur vorläufig sind, weil sich die endgültige Höhe des Verlustes und damit auch der Abdeckungsquote erst aus dem festgestellten und von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüften Jahresabschluss 2002 ergibt", erklärte Eckhard Huwer. "Ungeheuerlich und ehrverletzend" ist für ihn der von der SPD hergestellte Zusammenhang zwischen dem tragischen Tod des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Walter Krieger und den - am Tage zuvor abgegebenen - Erklärungen führender CDU-Vertreter und seiner selbst zu den Verantwortlichkeiten für die Verluste der Kreissparkasse. Wörtlich habe er in der Verbandsversammlung des Sparkassen-Zweckverbandes erklärt: "Ich will hier noch einmal deutlich machen, dass für das operative Geschäft und damit für die eingetretene negative Entwicklung der Kreissparkasse der Vorstand des Instituts verantwortlich ist." Diese Aussage entspreche der Rechtslage.Gutachten soll Diskussion versachlichen

Der Landrat hofft nun, dass das vom Verwaltungsrat auf seine Veranlassung bereits Anfang November in Auftrag gegebene Gutachten des höchsten Aufsichtsgremiums der Banken in Deutschland, des Bundesamtes für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurzfristig eingeht. Dieses Gutachten werde sicher die Diskussion versachlichen, denn "was hier völlig fehl am Platze ist, das sind willkürliche Unterstellungen und Verdächtigungen", so Huwer. Abschließend appelliert er, zu einer fairen Diskussion des Themas zurückzukehren. "Der eingetretene Verlust und die Ausgleichszahlungen des Landkreises sind schlimm. Aber wir werden sie bewältigen. Der Landkreis ist durch die Fusion Miteigentümer einer leistungsstarken Sparkasse geworden, die ein zuverlässiger Partner für Bürger und Betriebe ist."

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