Lebenslustig und staunend ins Alter gehen

Die Cusanus-Festakademie stieß auf großes Besucherinteresse. Jährlich lädt die Akademie Kues zusammen mit der Kueser Pfarrgemeinde St. Briktius und der Cusanus-Gesellschaft zum Fest zu Ehren des Nikolaus von Kues ein.

 Ein Prosit auf die Seniorenakademie und Begegnungsstätte Kues: Pastor Georg Moritz (Erster von links), Andreas Wittrahm (Zweiter von links) und Theresa Spies (rechts) stoßen mit Festbesuchern an. TV-Foto: Marita Blahak

Ein Prosit auf die Seniorenakademie und Begegnungsstätte Kues: Pastor Georg Moritz (Erster von links), Andreas Wittrahm (Zweiter von links) und Theresa Spies (rechts) stoßen mit Festbesuchern an. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. Ein Wortgottesdienst in der Kapelle des St. Nikolaus-Hospitals leitete die Festakademie in den Räumen der Seniorenakademie und Begegnungsstätte ein. In seinem Festvortrag sprach Andreas Wittrahm von der Caritas Akademie Köln zum Thema "Selbstbewusst altern - Alterskultur durch Altersbildung"."Ich freue mich, dass ich bin, ich freue mich, dass ich mich freu", diese Gedichtzeile, mit der Wittrahm seinen Vortrag beendete, hätte passender nicht sein können. Denn das Begegnungsfest in der Akademie Kues machte deutlich, was im Alter lebenswichtig ist: Offen sein für Neues, für Veränderungen, für Begegnungen, für die Freude am Leben. Das machten nicht nur die zahlreichen Gäste deutlich, sondern gerade auch die Mitwirkenden, die dem Fest einen besonderen Rahmen gaben.Im Musizierkreis der Akademie unter Leitung von Wolfgang Lichtrer treffen sich regelmäßig Musikfreunde fortgeschrittenen Alters, um sich auf instrumentaler Ebene zu "begegnen" und (fast) vergessene Fähigkeiten wieder zu beleben. Im Cusanus-Chor unter Leitung vom Helmut Deutschewitz erlebt ein munterer Frauenkreis (Männerstimmen dringend gesucht!) im Gesang anregende Gemeinsamkeit. So ist die Akademie Kues bestes Beispiel für das, was Andreas Witt rahm in seinem Vortrag behandelte: von der Chance des Älterwerdens.Mit Gedichten, Bibeltexten, Beispielen und Bildern

Das Alter annehmen und sich aktiv damit auseinander setzen - diese Chance sollte jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten wahrnehmen. Das Alter bringt Veränderungen mit sich, der Weg in diese "Zukunft" sollte jeder aktiv mitgestalten. "Wo kann ich leben?", "Wovon kann ich leben?", "Mit wem kann ich leben?" und "Wofür kann ich leben?", diese vier Kernfragen erörterte Wittrahm anhand von Gedichtbeiträgen, Bibeltexten und konkreten Beispielen, untermalt mit passenden Bildern. Das Leben hat manche Tücke, es geht nicht immer alles glatt auf, es hält mancherlei Beschwerden bereit. Doch sich offen halten für Dinge, die sich verändern, miteinander in bereichernden "Beziehungen" leben, sich gegenseitig stützen, Begegnungen pflegen, das Staunen und Entdecken zu ermöglichen, den eigenen Horizont stetig zu erweitern - dies und mehr erhalte die Freude am Leben, versicherte Wittrahm. "Denn wenn man glaubt, man sei fertig, dann ist man noch nicht alt genug", bemerkte Wittrahm augenzwinkernd und machte Mut zu neuen Taten und Entdeckungen. "Welch' ein Segen, dass die Akademie Kues hierzu viel Raum gibt", lobte der Referent. So dankte Akademieleiterin Theresa Spies allen Mitarbeitern, Freunden und Gönnern, die dieses vielfältige "Leben" in der Begegnungsstätte für "Alt und Jung" ermöglichen.

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