Die lebensnahe Erzählung der beiden belgischen Regisseure Jean-Pierre und Luc Dardenne bekam von der Bundesfilmstelle das begehrte Prädikat "besonders wertvoll" verliehen. In dem Erfolgsstreifen, der ab dem 15. März an vier aufeinander folgenden Mittwochabenden gezeigt wird, gerät das Leben eines zunächst sorglosen, jugendlichen Liebespaares in größte Turbulenzen und kriminelle Verwicklungen. Der Jung-Vater Bruno, unbekümmerter Hehler und Anführer einer jugendlichen Diebesbande, beschließt hinter dem Rücken seiner Freundin Sonia, das gemeinsame Kind zu verkaufen. "L'enfant", zu deutsch das Kind, ist ein unsentimentaler und zugleich höchst bewegender Film und, so die allgemeine Kritikermeinung, einer der aufwühlendsten und aufregendsten Spielfilme der vergangenen Kinosaison. Existenz am Rande der Gesellschaft und unter den Bedingungen sozialer Marginalität ist das Leitthema. Die beiden Hauptdarsteller Jérémie Renier und Déborah Francois verkörpern dies mit atemberaubender Authentizität. Sie transportieren glaubwürdig sowohl die immanente Kritik an einer verantwortungsscheuen, kapitalistischen Gesellschaft, als auch die noch tiefer greifenden Fragen nach Schuld und Sühne. Hinter der scheinbaren Unmittelbarkeit der Darstellung wird ein anspruchs- sowie widerspruchsvolles, analytisches Anliegen erkennbar. Denn mit "dem Kind" meint der Titel nicht den verkauften Säugling, sondern "den Jungen" oder den jugendlichen Erwachsenen, der schmerzlich lernen muss, was es heißt, erwachsen zu sein. Eintrittskarten können im Kintim-Kino unter Telefon 06571/29666 bestellt werden. Die raucherfreie Aufführung läuft am 15., 22. und 29. März sowie am 5. April, jeweils mittwochs ab 20 Uhr. Der reguläre Eintrittspreis beträgt sechs Euro. Für Schülergruppen ab zehn Personen gibt es einen ermäßigten Eintrittspreis von vier Euro pro Person. Extraaufführungen für Schulen können auf Wunsch vereinbart werden. Weitere Präsentationen von Werken der internationalen Filmkunst werden in Zukunft weiter über die Presse bekannt gegeben.