Linke streiten um Macht

Nach internen Meinungsverschiedenheiten soll am heutigen Freitag ein neuer Vorstand des Kreisverbands der Linken gewählt werden. Klaus Münch und Bernhard Hilgers streben den Vorsitz an.

Malborn. Vor einem Monat ist der Vorstand des Bernkastel-Wittlicher Kreisverbands der Partei "Die Linke" zurückgetreten, nun sollen die rund 40 Mitglieder eine neue Führungsriege wählen. Den Posten des Vorsitzenden streben sowohl der Wittlicher Bernhard Hilgers als auch der Malborner Klaus Münch an. Beide waren bereits bis Ende Mai Vorsitzende gewesen. Grund für die am heutigen Freitag in Malborn-Thiergarten anstehenden Neuwahlen sind interne Auseinandersetzungen. Gemeinsam mit drei weiteren Parteimitgliedern hat Hilgers einen offenen Brief an die Mitglieder verfasst. Darin heißt es, dass die Wahl entscheide, "mit welchem Führungsstil und mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten künftig die Arbeit im Kreisverband fortgesetzt wird". Der kommissarische Vorsitzende Bernhard Hilgers sagte im Gespräch mit dem TV, dass es zwei Lager innerhalb des Kreisverbands gebe. Es sei dies das Lager um Klaus Münch, der eine Partei links der SPD etablieren wolle. Im Gegensatz dazu stehe die Vorstellung, eine basisdemokratische Gruppierung aufzubauen. Klaus Münch kritisiert die Arbeit von Hilgers, der sich nicht genügend um die Belange der Partei gekümmert habe und nicht die Ansprüche an die Linke erfülle. "Das war einfach zu wenig", sagte Münch. Die bisherigen Impulse in der Parteiarbeit seien nahezu komplett allein von ihm ausgegangen. Konkreter Anlass für den Rücktritt des seit Juli 2007 amtierenden Kreisvorstands ist nach übereinstimmender Aussage ein Vortrag zum Thema Klimawandel. Es sei laut offenem Brief von Hilgers und seinen Mitstreitern zu einer systematisch angelegten Schmutz- und Diskreditierungskampagne gekommen, die während einer Vorstandssitzung verbreiteten Ungeheuerlichkeiten gegipfelt seien. So seien angeblich unter anderem Protokolle gefälscht und Geld des Kreisverbands unrechtmäßig verwandt worden. Klaus Münch verweist in diesem Zusammenhang auf die laufende innerparteiliche Überprüfung der Ereignisse. Schon jetzt zeige sich, dass es Grund zur Kritik gebe, sagte er im Gespräch mit dem TV. Die Mitgliederversammlung findet in Malborn-Thiergarten statt, da sich laut Einladung zur Mitgliederversammlung die beiden Lager nicht auf einen gemeinsamen Termin und einen Ort für die Sitzung hätten einigen können.

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