Am Samstag fand unter dem Stichwort "Begegnung der Kulturen" das zentrale Fest zum Frauentag im Landkreis Bernkastel-Wittlich statt. Organisiert hatten es die Frauenbeauftragten sowie Mitarbeiterinnen der Caritas und der Diakonie. Das Fest war zweifellos schön. Doch für das Personal der DOS samt ihren Schülern in den betroffenen Klassenräumen hieß es am Montagmorgen erst einmal: Auf die Plätze, fertig, suchen. Tische und Stühle fehlten, an den Wänden hingen schulfremde Plakate, dagegen war das Unterrichtsmaterial abgehangen und lag irgendwo auf einem Haufen. Auf dem Boden lag Popcorn verstreut, und in der Schulküche, in der Deutsche und Türken friedlich Nationalgerichte für das abendliche Büfett gekocht hatten, fehlten Besteck und Geschirr. Die Mädchentoiletten waren in einem haarsträubenden Zustand, und aus einer verstopften Toilette fischte der Hausmeister irgendwann am Nachmittag einen Löffel. Abends um 19 Uhr hatte ein Sanitärfachdienst dann ein verstopftes Hauptleitungsrohr wieder frei bekommen.Eine halbe Stunde sauber machen

So weit die Zustandsbeschreibung der Personalratsvorsitzenden Brigitte Petry. Sie brachte damit den Frust des Lehrerkollegiums am Montagmorgen zum Ausdruck - und auch die Belustigung der männlichen Kollegen, die diese wüste Kulisse ausgerechnet nach einem Treffen von Frauen verblüffte. In den betroffenen Klassen waren Schüler und Lehrer eine halbe Stunde lang damit beschäftigt, ihre Räume wieder unterrichtstauglich zu gestalten. "Wir bringen den Kindern bei, besonders pfleglich mit Dingen umzugehen, die ihnen nicht gehören, und dann so was", sagte Petry. Die Kreisfrauenbeauftragte Ute Braun konnte dazu keine Stellungnahme abgeben. Wegen eines Außentermins war sie am Dienstag nicht erreichbar.