Meeth weiter unter Beobachtung

Nach neun Bränden von Kunststoffmaterial bei der Firma Meeth in Wallscheid hat die Staatsanwaltschaft strafrechtlich nichts gegen das Unternehmen in der Hand. Die Polizei behalte die Sache im Auge, hieß es. Unterdessen hat eine Interessengemeinschaft von Bürgern bereits 20 Mitglieder.

Wallscheid. Neun Mal innerhalb eines halben Jahres hatte im Freien gelagertes Kunststoff-Material bei der Firma Meeth gebrannt, zuletzt am 12. April (der TV berichtete). Bis dahin war nichts passiert, um die Brände zu unterbinden. Erst nach dem letzten Brand, der auch der größte war, hatten sich Behörden und Kripo eingeschaltet.Brandstiftung hatten Feuerwehr und Kripo von Anfang an ausgeschlossen. Dennoch ermittelte die Kripo weiter. Handelt es sich um ein strafrechtlich relevantes Umweltdelikt, hieß die Fragestellung. Eine endgültige Antwort darauf gibt es zurzeit noch nicht. Oberstaatsanwalt Ingo Hromada sagte auf TV-Anfrage: "Für uns ist die Frage immer noch: Handelt es sich bei dem Material, das die Firma im Freien lagert, um Recycling-Material oder um Müll?"Das Unternehmen habe erklärt, es verwerte die Kunststoffe, um neue Fenster herzustellen. Die Polizei habe jedoch festgestellt, dass die Materialhaufen derzeit nicht kleiner würden. Der zuständige Polizeibeamte halte weiter ein Auge darauf. Stelle sich heraus, dass der Kunststoff tatsächlich recycelt werde, habe sich die Sache für die Staatsanwaltschaft erledigt. Andernfalls könne es sich um illegale Müllentsorgung handeln.Ebenfalls keine klaren Antworten gibt es bislang auf die Fragen, wie sich das Material, das gebrannt hat, zusammensetzt, wie es zu den Bränden kam und welche Stoffe beim Verbrennen freigesetzt wurden. Die Behörden hatten der Firma auferlegt, dies bei entsprechenden Instituten untersuchen zu lassen. Laut Ortsbürgermeister Peter Hermes liegen die Ergebnisse noch nicht vor. Geschäftsführer Karl-Josef Meeth war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.Neues gibt es dafür von der Interessengemeinschaft zu berichten, die der ehemalige Ortsbürgermeister Hans-Werner Steffens gegründet hat. "Rund 20 Mitglieder sind der Interessengemeinschaft bereits beigetreten", sagte Steffens gestern. Für die Bürger waren die Schwel-Brände bei der Firma Meeth, die teilweise zu starker Rauchentwicklung geführt hatten, Grund zu großer Sorge. Dies hatten die Wortmeldungen bei einer Ratssitzung und einer Einwohnerversammlung deutlich gemacht. Häufig war von den Bürgern auch die ihrer Meinung nach starke Geruchsbelästigung durch die Firma kritisiert worden.

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