Mehr Atmosphäre für Mülheim

MÜLHEIM. Mülheim will in den nächsten Jahren einiges in den Straßenbau investieren. Dadurch erhofft sich der Ort eine Verkehrsberuhigung – aber auch mehr Flair.

Die einst durch Mülheim führende Bundesstraße prägt das Dorf nach wie vor. Dem Ortsbild zuträglich ist die Fahrbahnbreite von bis zu 8,5 Metern aber nicht. Außerdem verführt dies viele Autofahrer dazu, von der Moselbrücke kommend den Ort als Abkürzung oder zum Überholen von Lastwagen zu nutzen. Selbst am Straßenrand parkende Autos können dagegen nichts ausrichten. Daher will die Gemeinde die gesamte Hauptstraße ab Kreuzung Tankstelle bis zum Mitfahrerparkplatz am Sportplatz umgestalten. Das bietet sich schon deshalb an, weil die teils noch von 1907 stammende Wasserleitung erneuert werden muss. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates hat Stefan Morbach vom Ingenieurbüro Spoo und Partner (Bernkastel-Kues) einige Vorschläge unterbreitet. So könnte die Kurve vor dem "Haus Haag" samt der gegenüber liegenden Einmündung der Moselstraße zu einer Art Platz werden. Mittels entsprechender Fahrbahnpflasterung sowie flacher Rinnen wäre so mit relativ einfachen Mitteln eine Verkehrsberuhigung möglich. Vor allem aber sollen entlang der Hauptstraße Parkbuchten mit begrenzendem Grün geschaffen werden sowie breitere oder zusätzliche Gehwege. Der Ausbau soll in drei Abschnitten von je etwa 350 Metern Länge erfolgen. Dringendster Bereich ist das Ortszentrum vom "Haus Haag" bis zur Brücke. Da die ehemalige Bundesstraße bis auf das kurze Stück zwischen Brücke und der Kurve in Richtung Veldenz heute Ortsstraße ist, stellt sich die Gemeinde auf hohe Kosten ein. Bisher ist das Investitionsvolumen allerdings noch nicht beziffert. Sofern es für Mülheim ein Dorferneuerungskonzept gibt oder rechtzeitig eines aufgestellt werden kann, stehen jedoch höhere Zuschüsse in Aussicht. Nach Einschätzung von Stephanos Anderski, Mitinhaber des Ingenieurbüros, kommt die Neugestaltung aber der touristischen Attraktivität des Ortes zugute. Ziel sei "ein Gefühl der Atmosphäre dieser moseltypischen Ortslage".Arbeitsbeginn in der Poststraße nach Ostern

Abgesehen von diesem Vorhaben, das, wie Ortsbürgermeister Horst Faust hofft, in zwei oder drei Jahren nach und nach Realität werden wird, sollen nach Ostern die Arbeiten in der Poststraße beginnen. Für die hinter dem "Haus Haag" vorbeiführende und in den Bergweg mündende Straße, sind einschließlich des Anteils der Werke 173 000 Euro veranschlagt. Vorgesehen sind auch dort Parkbuchten und viel Grün. Außerdem soll die schmale Fahrbahn etwas breiter werden und auch breitere Gehwege erhalten. Parallel dazu lässt die Gemeinde prüfen, ob die Hauptstraße mit Tempo 30 beschildert werden kann oder eine Rechts-vor-Links-Regelung möglich wäre. Da Veldenz ein Baugebiet mit 22 Parzellen ausweisen will, sollen die Werke zudem prüfen, inwieweit das Mülheimer Kanalnetz dadurch beeinträchtigt wird.

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