Mehr Aufgaben, mehr Geld

Die Mosellandtouristik muss immer mehr Aufgaben übernehmen und braucht daher mehr Geld. Das wird sie bekommen, wenn die Gesellschafter in Zukunft Verluste in Höhe von maximal 900 000 Euro abdecken. Vorher lag dieser Betrag bei 620 000 Euro. Ferner liegt ein neues Finanzierungsmodell auf dem Tisch, dem die Gesellschafter ebenfalls noch zustimmen müssen.

 Die Mosellandtouristik führt verstärkt Incoming-Maßnahmen durch, um neue Auslandsgäste, besonders über den Flughafen Hahn, anzuwerben (wie hier im Rahmen einer Präsentation auf dem Flughafen Glasgow-Prestwick in Schottland). Für diese Maßnahmen sollen zukünftig mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Foto: Mosellandtouristik

Die Mosellandtouristik führt verstärkt Incoming-Maßnahmen durch, um neue Auslandsgäste, besonders über den Flughafen Hahn, anzuwerben (wie hier im Rahmen einer Präsentation auf dem Flughafen Glasgow-Prestwick in Schottland). Für diese Maßnahmen sollen zukünftig mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Foto: Mosellandtouristik

Bernkastel-Kues. Dachmarke Mosel, Mosel Musikfestival, Auslandsmarketing: Immer länger ist in den vergangenen Jahren die Aufgabenliste der Mosellandtouristik geworden. Mehr Aufgaben bedeuten höhere Kosten. Und das bedeutet letztlich, dass die Gesellschafter der Mosellandtouristik, das sind die Mosel-Landkreise, die Mosel-Verbandsgemeinden, die Städte Cochem, Wittlich und Trier sowie die Mosel-Weinwerbung stärker zur Kasse gebeten werden. Vertraglich ist bislang geregelt, dass der Gesamtbetrag der Zuschüsse seitens der Gesellschafter 620 000 Euro nicht überschreiten darf. Im Jahr 2007 mussten die Gesellschafter aber bereits 740 000 Euro überweisen und 2008 werden es voraussichtlich 834 000 Euro sein. Die Folge: Eine Reihe von Gesellschaftern murrte und zahlte nur zähneknirschend. Der Aufsichtsrat der Mosellandtouristik hat nun vorgeschlagen, den maximalen Verlustübernahme auf 900 000 Euro zu erhöhen.Doch nicht nur wegen der immer höheren Zuschüsse gibt es bei einigen Gesellschaftern Unmut. Die Gelder, die Kreise, Städte und Verbandsgemeinden bislang zahlen, richten sich zum allergrößten Teil nach den Übernachtungszahlen. Und das ist vor allem der VG Kröv-Bausendorf ein Dorn im Auge. Denn dort sind die Übernachtungszahlen auch wegen des Feriendorfes Mont Royal besonders hoch. Um zu einem "gerechteren" Verteilungsschlüssel zu kommen, tagte in den vergangenen Wochen mehrmals eine "Finanzierungskommission" mit Vertretern aller Gesellschafter. Ihre Aufgabe: ein möglichst gerechtes und fachlich versiertes Finanzierungsmodell zu erarbeiten. Rund zwei Dutzend Modelle wurden durchgerechnet, schließlich einigte man sich auf einen komplizierten Schlüssel. Demnach soll sich die Verlustverteilung nur noch teilweise nach den Übernachtungszahlen richten, andere Parameter, die eingerechnet werden, sind die Gästezahlen und die Stammkapitalanteile.

Ferner sollen die Landkreise sowie die Stadt Trier für das Mosel Musikfestival, das Wein- und Gourmetfestival und für das Dachmarken-Management einen Sonderbeitrag in Höhe von 97 000 Euro leisten. Kommunale Gebietskörperschaften mit hohen Übernachtungszahlen wären also prozentual in Zukunft mit weniger Geld dabei. Die VG Kröv-Bausendorf müsste nach diesem Modell bei einem angenommenen Gesamtverlust von 900 000 Euro rund 8500 Euro weniger zahlen, die VG Bernkastel-Kues gar 14 000 Euro weniger. "Profiteure" wären ferner unter anderem die VGs Schweich, Cochem-Land und Zell. Mehr zahlen müssten hingegen die Kreise Cochem-Zell (rund 13 000 Euro), der Kreis Trier-Saarburg (3000 Euro) und die Stadt Trier (11 500 Euro). Dem Modell müssen alle Gesellschafter in ihren Kommunalparlamenten zustimmen. Die Beschlüsse sollen noch vor den Sommerferien vorliegen.

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