Mehr als eine romantische Burgruine

TRABEN-TRARBACH. Die im November 2003 gegründete Gräfin-Loretta-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Burgruine Grevenburg zu erhalten und touristisch besser zu vermarkten. Die Initiatoren haben in einer öffentlichen Veranstaltung ihre Pläne vorgestellt.

Wer am Freitagabend im Saal Mont Royal des Stadthauses Alter Bahnhof den Vorträgen von Manfred Heuser, Klaus Meckler und Christof Krieger zuhörte, war beeindruckt, und jeder dachte wohl: "Das kann was werden." Es geht um nicht weniger, als um den Erhalt und die touristische Aufwertung der Grevenburg, der einst bedeutendsten Höhenbefestigungsanlage der Region. Dieses Vorhaben hat die Gräfin-Loretta-Stiftung zum Ziel, eine Vereinigung, die auf Initiative des Traben-Trarbacher Unternehmers Wolfgang Langguth gegründet wurde, und in der sich engagierte Bürger zusammengefunden haben. Vorsitzender ist Professor Manfred Heuser aus München, der in Traben-Trarbach aufgewachsen ist und noch immer eine enge Verbundenheit zu dem Moselstädtchen hat. "Ich bin der zweite Sohn von Heusers Wilhelm in der Wildbadstraße", erklärte Heuser, dessen Familiennamen in der Stadt einen wohlklingenden Namen hat. Der fachliche Motor des Projekts ist aber Architekt Klaus Meckler aus Kaiserslautern. "In einer unglaublichen Detailarbeit", sagte Heuser, hat Meckler in den vergangenen zwei Jahren den Grundstein für das ehrgeizige Projekt gelegt. Das Ergebnis stellte er nun vor rund 80 interessierten Bürgern im Rahmen einer Dia-Schau vor. Meckler zeigte Pläne der Grevenburg aus vergangenen Zeiten, exakte Grundrisszeichnungen, die ihm der Leiter des Mittelmosel-Museums, Christof Krieger, zur Verfügung gestellt hatte, und aktuelle Aufnahmen, die auch den weiteren Zerfall der Ruine dokumentieren. Meckler erläuterte den Planungsansatz und nannte eine Liste von vordringlichen Aufgaben. Zunächst müsse es darum gehen, die bestehenden Reste zu sichern, durch Probegrabungen weitere Reste zu erhalten, das Ausmaß der Anlage durch Grabungsarbeiten darzustellen und die gefundenen Reste im Zusammenhang zu erklären. Schließlich wolle man den Erlebniswert und die Gastronomie aufwerten. Gedacht ist zum Beispiel an die Herausgabe eines Burgenführers, der Montage eines erklärenden Besucher-Leitsystems und an eine virtuelle Präsentation. Auch ökologische und landschaftliche Aspekte müssten berücksichtigt werden. Meckler: "Wir wollen das Burgerlebnis verständlich machen." Die Stiftung ist mit einem Anfangsvermögen von 25 000 Euro ausgestattet, braucht zur Verwirklichung ihrer Ziele aber weitere finanzielle Mittel. Einnahmen erhofft sie sich aus dem Verkauf von Grevenburg-Gedenkmedaillen. Zwei Exemplare, in Silber und vergoldet, wurden am Freitagabend erstmals vorgestellt. Es handelt sich um die Nachprägung einer Medaille aus dem Jahr 1704, die auf der Vorderseite Prinz Friedrich von Hessen-Kassel, den "Eroberer" der Burg, zeigt, und auf der Rückseite die Grevenburg.

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