Mit Helau in eine stressige Session

"Am Aschermittwoch ist alles vorbei", heißt es in einem Karnevalslied. In diesem Jahr ist alles besonders schnell vorbei, denn Fastnacht ist so früh wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Karnevalisten müssen sich sputen, um Büttenreden einzustudieren und Tänze zu üben.

 In Kröv geht bereits am 19. Januar die erste Kappensitzung über die Bühne. Die Akteure — unser Foto zeigt die Prinzengarde mit den Trainerinnen Erica Junglen und Nicole Herges (rechts) — sind fleißig am Proben. TV-Foto: Winfried Simon

In Kröv geht bereits am 19. Januar die erste Kappensitzung über die Bühne. Die Akteure — unser Foto zeigt die Prinzengarde mit den Trainerinnen Erica Junglen und Nicole Herges (rechts) — sind fleißig am Proben. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach/Kröv/Bernkastel-Kues. Weiberdonnerstag im Januar, genauer gesagt am 31.: Das ist kein Scherz, sondern in diesem Jahr Tatsache. Fastnacht richtet sich nämlich nach dem Termin für Ostern und dieser wiederum nach dem Mondrhythmus.Weil alles so früh ist, kommen die Karnevalisten heuer mächtig ins Schwitzen. "Man hat kaum Luft zum Atmen", stöhnt Gerd Becker, Präsident der Karnevalsgesellschaft 1884 Enkirch. Zwei Kappensitzungen, je eine Damen- und Kindersitzung und der Vereinsball müssen vorbereitet werden, ferner der große Umzug am Fastnachtsonntag. Auch für die Wagenbauer bedeutet der außergewöhnlich frühe Termin (Fastnachtsonntag ist am 3. Februar, Rosenmontag am 4. Februar) eine Umstellung. Einige Wagenbauer, wie zum Beispiel Enno Schmidt aus Enkirch, der jedes Jahr ein kleines technisches Meisterstück abliefert, haben bereits vor Weihnachten begonnen.

Auch in der Karnevals-Hochburg Traben-Trarbach haben die Vorbereitungen viel früher als sonst begonnen. KVTT-Geschäftsführer Dietmar Bitsch und seine Leute haben sich bereits im September getroffen, um die dicht gedrängten Termine zu koordinieren. Bitsch hat in den vergangenen Wochen immer wieder bei den Trainerinnen der Tanzgruppen und bei den Büttenrednern nachgefragt, ob alles nach Plan läuft. Bislang, so Bitsch, gab es kaum Probleme. Dabei ist der KVTT in diesem Jahr noch Mitausrichter des Seniorenkarnevals der VG Traben-Trarbach am Sonntag, 27. Januar, in der Lorettahalle. Personal muss gestellt werden, damit es, wie jedes Jahr, für die Senioren ein geselliger Nachmittag wird.

Der Präsident der "Kröver Reichsnarren", Heinz Stadtfeld, spricht ebenfalls von einer "stressigen Session". Erstmals habe man die Mittelmoselhalle größtenteils schon vor Weihnachten und "zwischen den Jahren" hergerichtet, die Technik eingebaut und dekoriert. "Die Vor-Weihnachtszeit ist bei den Karnevalisten etwas zu kurz gekommen", bedauert Stadtfeld. Und ob sich die frühen Termine für die Kappensitzungen drei bis vier Wochen nach Weihnachten auf die Stimmung auswirken, müsse man, so Stadtfeld, noch abwarten.

In Bernkastel-Kues findet die erste Kappensitzung bereits nächsten Samstag statt. Lieder wie "O Tannenbaum" oder "O du fröhliche" sind gerade erst verklungen, dann geht's schon weiter mit "Rucki-Zucki". Aber "Huckebein"-Vorsitzender Eric Achtermann ist sicher: "Unser Programm kann sich sehen lassen. Da kommt schon die richtige Stimmung auf."

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