"Phänomenal", "einmalig", "überwältigend" - Reiter und Pferdefans auf den Zuschauerrängen drückten ihre Begeisterung in Superlativen aus. Es stimmte einfach alles bei den Reitertagen auf dem Plateau: spannende, faire, hochklassige Wettkämpfe, reichhaltiges Rahmenprogramm und beste Versorgung der Teilnehmer und Gäste. Das gute Sommerwetter ließ nicht nur den neuen Turnierplatz, sondern auch die Mienen der Veranstalter erstrahlen. Vier Tage lang maßen sich Reiter aus Deutschland, angrenzenden Nachbarländern sowie aus den arabischen Emiraten in Springprüfungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Rund 400 Pferde waren angemeldet. Zwischen 8000 und 10 000 Besucher schauten sich das Spektakel an. Und für die war es äußerst spannend, mit Pferd und Reiter(in) bei den Prüfungen mitzufiebern. Bei den etwa zehn Hindernissen pro Ritt sprang so mancher Pferdefan insgeheim sachte mit und drückte die Daumen für fehlerfreie Sprünge. "Hervorragend", war hier und da zu hören, und die Zuschauer unter den Sonnenschirmen klatschten laut Beifall, wenn Reiter oder Reiterin den Platz ohne Fehler bei guter Zeitmessung verließen. "Da möchte ich auch mal mitmachen", bemerkte eine kleine Pferdeliebhaberin am Zaun des Parcours, die mit Eltern, Oma und Opa die springstarken großen Vierbeiner bestaunte. "Eine rundum gelungene Sache", stellte Lothar Geigenmüller, Vorsitzender der Reitabteilung, erfreut fest. Sein besonderer Dank ging noch einmal an die Mitglieder: "Was die hier voller Engagement aufgebaut haben, ist beispielhaft" (der TV berichtete). Ohne deren Einsatz wäre ein solches Projekt nicht möglich geworden. Auch während der vier Turniertage waren die Mitglieder neben ihrem sportlichen Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen auf dem Gelände tätig. "Die ganze Arbeit hat sich wirklich gelohnt", bestätigen die jungen Reiter Peter Kirst und Katharina Brixius. Der neue Platz biete optimale Bedingungen, und die Atmosphäre der ersten Reitertage sei hervorragend."Reitertage künftig so bedeutend wie Weinfest"

Am Samstagnachmittag wurde zwischen den Prüfungen der neue Platz offiziell eingeweiht. Dabei dankte Geigenmüller der Stadt und Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues für ihre Unterstützung: "Ich hoffe, dass diese Reitertage künftig eine genauso bedeutende, traditionelle Veranstaltung werden wie das Weinfest." Dankesworte an das DRK-Sozialwerk, den SFG, die Sponsoren und die vielen freiwilligen Helfer sprachen auch Stadtbürgermeister Wolfgang Port, der Präsident des Sportbundes Rheinland-Pfalz, Herrmann Höfer, der Vorsitzende des SFG, Adolf Braun sowie Verbandsbürgermeister Ulf Hangert. Er überreichte dem Reitverein einen Hufeisenabdruck von Isabel Werths Pferd "Gigolo" und eine kleine Aufmerksamkeit für die Hauptakteure des Turniers: ein Bund für die Pferde. Dann hieß es "Manege" frei für den Kueser Pastor Georg Moritz. In einer Pferdekutsche fuhr er auf den Platz, weihte ihn ein und segnete die Pferde, die kurz zuvor mit einer Dressur-Quadrille eine wahre Augenweide boten. Die Zuschauer genossen die Atmosphäre, so wie Barbara und Markus Schellhammer aus Lösnich, die mit ihren Kindern Marcel, Matthias und Fabienne die Reitertage besuchten. Sie besitzen selbst zwei Pferde, und haben - wie ihre Eltern - mit dem Reitsport angefangen. "Fantastisch, was hier geboten wurde", lobt die Familie. Auch Angelika von Amel, zur Zeit zur Kur auf dem Plateau und selbst passionierte Reiterin, zeigte sich sehr angetan: "Ich besuche regelmäßig Reitturniere, aber so gut wie hier trifft man das als Zuschauer selten an." Laut Geigenmülller wird es im nächsten Jahr am gleichen Wochenende auf nationaler Ebene weitergehen. (Weiterer Bericht folgt im Sportteil.)